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Studie Kaisersesch 2030 - Leader Vulkaneifel

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Querschnittsthema Interkommunale Zusammenarbeit<br />

einem Bedeutungsgewinn der regionalen<br />

Ebene und damit verbunden<br />

interkommunaler Zusammenarbeit<br />

geführt. Nach dem Bedeutungsverlust<br />

und Wegfall flächendeckender Beschäftigung<br />

im Agrarsektor, und der<br />

nun zunehmenden Verlagerung industrieller<br />

Arbeitsplätze in Länder mit<br />

niedrigerem Lohnniveau, ist die Problematik<br />

zur Schaffung neuer zukunftsfähiger<br />

Arbeitsplätze eine Herausforderung<br />

für ganze Regionen, vor allem<br />

strukturschwächere ländliche Regionen,<br />

geworden. Der gleichzeitig zunehmende<br />

Standortwettbewerb<br />

um solche Unternehmen und Arbeitsplätze<br />

auf internationaler bzw. sogar<br />

globaler Ebene überfordert viele kleine<br />

Kommunen personell und finanziell in<br />

ihren Versuchen, im Bereich der Wirtschaftsförderung<br />

und Vermarktung<br />

ein erfolgreiches Profil im Bereich<br />

dieses „weichen“ Standortfaktors zu<br />

schärfen. Viel mehr sollten sich Zusammenschlüsse<br />

von Kommunen, also<br />

Regionen, um eine attraktive Imagebildung<br />

bemühen, die sowohl Firmen<br />

als auch Fachkräfte gleichermaßen<br />

anziehen. "Zwischengemeindliche<br />

Zusammenarbeit stellt hier ganz<br />

besonders eine Offensivstrategie<br />

dar, um den Standort im globalen<br />

Wettbewerb zu stärken und wirtschaftliches<br />

Wachstum zu generieren."<br />

Quelle: Friedrich-Ebert-Stiftung 2008: Inter-<br />

kommunale Kooperation - Handreichung für die Kommunalpolitik<br />

Damit eine Zusammenarbeit im Bereich<br />

Wirtschaftsförderung erfolgreich verlaufen<br />

kann, müssen jedoch einige wesentliche<br />

Herausforderungen erfüllt<br />

sein. So dürfen zeitgleich keine anderen<br />

konkurrierenden Gewerbegebiete<br />

von einer Kommune alleine ausgewiesen<br />

werden. Weiter müssen die Finanzierung<br />

und die Aufteilung der Gewerbesteuereinnahmen<br />

klar geregelt sein.<br />

Aufgrund dieser sensiblen Fragestel-<br />

Abb. 194: Ortsgemeindeübergreifende Diskussion beim Workshop zur LEADER <strong>Studie</strong> "<strong>Kaisersesch</strong> <strong>2030</strong>"<br />

Foto: Kernplan<br />

lungen fiel hier bislang die Kooperation<br />

wohl auch verhaltener aus als in<br />

den zuvor betrachteten Aufgabenbereichen.<br />

Gleiches gilt auch im Falle einer eventuellen<br />

touristischen Entwicklung<br />

einer Gemeinde. Die Destinationsbildung<br />

(Reiseziel) und Wahrnehmung<br />

bei potenziellen Gästen ist wesentlich<br />

erfolgsversprechender, wenn die Vermarktung<br />

und Infrastrukturentwicklung<br />

abgestimmt auf einer größeren<br />

räumlichen Ebene (Region) erfolgen.<br />

Auch die weiteren Zukunftsherausforderungen,<br />

wie die Bewältigung des Klimawandels<br />

oder des demografischen<br />

Wandels, wirken sich mit ihren Folgen<br />

und Probleme nicht nur auf einzelne<br />

Kommunen, sondern in größerem Maßstab<br />

aus. Dementsprechend kann ihnen<br />

zumeist auch mit einem auf größerer<br />

Ebene abgestimmten Konzept für<br />

die folgende Umsetzung in den beteiligten<br />

Einzelgemeinden besser begegnet<br />

werden.<br />

Somit bietet interkommunale Kooperation<br />

in vielen Bereichen durch Generierung<br />

von Synergieeffekten aber<br />

auch gemeinsame Bündelung von<br />

Potenzialen und Ressourcen verschie-<br />

denster Art (Personal, Infrastruktur, Kapital<br />

und Finanzausstattung, Natur und<br />

Landschaft, Menschen und Ideen, Sehenswürdigkeiten<br />

und Außenwahrnehmung,<br />

etc.) für die beteiligten Kommunen<br />

Möglichkeiten die kommenden Herausforderungen<br />

besser zu bewältigen<br />

und sich gleichzeitig als Gemeinschaft<br />

attraktiver positionieren und entwickeln<br />

zu können. Gerade die Realisierung<br />

wegweisender aber finanzintensiver<br />

Zukunftsprojekte wird oft<br />

nur noch auf regionaler Ebene durch<br />

Bündelung von Ressourcen sowie gemeindeübergreifende<br />

Vernetzung und<br />

Inwertsetzung von Potenzialen möglich<br />

sein.<br />

Der deutsche Städte- und Gemeindebund<br />

sieht in der interkommunalen Kooperation<br />

einen der wenigen Bereiche,<br />

in dem die Kommunen noch ein erhebliches<br />

Optimierungspotenzial<br />

nutzen können.<br />

<strong>Kaisersesch</strong> <strong>2030</strong> - Initiative Zukunft www.kernplan.de<br />

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