Studie Kaisersesch 2030 - Leader Vulkaneifel
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Zukunftsfeld Wohn- und Standortqualität - Leitthema Siedlung<br />
anderen 11 Ortsgemeinden mit verfügbaren<br />
Flächenangeboten warteten<br />
vergeblich auf Käufer. 2006 verteilte<br />
sich die Nachfrage immerhin noch<br />
auf 8 verschiedene Ortsgemeinden<br />
(siehe Abbildung 169). In den fünf Jahren<br />
von 2005 bis 2009 wurden über<br />
50% aller in der VG veräußerten kommunalen<br />
Wohnbauplätze in der Stadt<br />
<strong>Kaisersesch</strong> verkauft (49 von 88). Ein<br />
Grund hierfür könnte der Trend einer<br />
zunehmenden Wohnortnähe zu Infrastrukturangeboten<br />
und Arbeitsplätzen<br />
sein.<br />
Auch die Entwicklung der Baugenehmigungen<br />
in den vergangenen Jahren<br />
belegt, wie in Abbildung 170 dargestellt,<br />
die rückläufige Nachfrage und<br />
Bautätigkeit. In der VG <strong>Kaisersesch</strong><br />
ist die Anzahl der Baugenehmigungen<br />
wie auch in der Gesamtregion seit<br />
2004 kontinuierlich und nach 2006 besonders<br />
stark von 62 auf 17 im Jahr<br />
2008 zurückgegangen. Gründe hierfür<br />
liegen einerseits in den veränderten<br />
Fördermodalitäten durch Abschaffung<br />
der Eigenheimzulage, andererseits<br />
spiegeln sie aber auch die Marktsättigung<br />
und demografisch bedingte Abnahme<br />
der Nachfrage vor Ort und in<br />
der Region wider.<br />
Das Wohnbauplatzangebot der Stadt-<br />
und Ortsgemeinden in der VG <strong>Kaisersesch</strong><br />
ist wie in der Tabelle, Abbildung<br />
168, ablesbar, mit 162 (!) noch verfügbaren<br />
und voll erschlossenen Wohnbauplätzen<br />
mehr als ausreichend<br />
und geht deutlich über die aktuell erkennbare<br />
Nachfrage hinaus. Damit ist<br />
ein mangelndes Angebot keine Ursache<br />
für die feststellbaren Verkaufs- und<br />
Nachfragerückgänge. Wenn man vereinfachend<br />
den in den letzten Jahren<br />
feststellbaren Trend von 8 bis 10 verkauften<br />
kommunalen Bauplätzen pro<br />
Jahr, trotz der demografischen Entwicklung,<br />
als weiterhin konstant annehmen<br />
und auf das Angebot aller Stadt- und<br />
Abb. 170: Entwicklung der Baugenehmigungen in der VG <strong>Kaisersesch</strong> 2004 bis 2008 im Vergleich<br />
Quelle: Eigene Darstellung Kernplan; Datenbasis: StaLa Rheinland-Pfalz 2010<br />
Ortsgemeinden übertragen würde, so<br />
würde dieses für die nächsten 16 bis<br />
20 Jahre ausreichen. Zusätzlich würde<br />
dann diese Nachfrage für die Revitalisierung<br />
der Ortskerne und der dort<br />
leer stehenden Gebäude verloren gehen.<br />
Über noch besonders umfangreiche<br />
kommunale Bauplatzangebote verfügen<br />
die Ortsgemeinden Illerich (19),<br />
Stadt <strong>Kaisersesch</strong> (29), Laubach<br />
(31) und Müllenbach (22). Von diesen<br />
hat in den vergangenen fünf Jahren<br />
außer der Stadt <strong>Kaisersesch</strong> nur die<br />
Ortsgemeinde Müllenbach 3 Bauplätze<br />
verkauft.<br />
Ebenso wie bei den Gewerbeflächenangeboten<br />
(siehe Leitthema Wirtschaft &<br />
Technologie), führen die erschlossenen<br />
Wohnbaugebiete bei einer derart geringenAufsiedlungsgeschwindigkeit<br />
(siehe Abbildung 146/147), durch<br />
die Erstellungskosten und ggf. hierfür<br />
aufgenommene Kredite sowie vor<br />
allem durch langfristige Folgekosten<br />
für Betrieb, Unterhaltung und Instandsetzung<br />
der technischen Erschlie-<br />
Abb. 171: Bauplatzvermarktung in Zeiten nachlassender Nachfrage, Beispiel Urmersbach<br />
Foto: Kernplan<br />
<strong>Kaisersesch</strong> <strong>2030</strong> - Initiative Zukunft www.kernplan.de<br />
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