Studie Kaisersesch 2030 - Leader Vulkaneifel
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Zukunftsfeld Wirtschaft - Leitthema Naherholung & Tourismus<br />
Dies hat sich grundlegend verändert.<br />
"Noch nie hatten die Deutschen<br />
so viel Freizeit. Die werktägliche Freizeit<br />
nahm in den letzten vierzig Jahren<br />
von 1,5 auf 4,1 Stunden [pro Tag] zu,<br />
die Wochenendfreizeit verlängerte sich<br />
von 1,5 auf 2 Tage und die Urlaubsdauer<br />
hat sich von 9 auf 31 Tage mehr<br />
als verdreifacht. Urlaub ist eine Entdeckung<br />
des 20. Jahrhunderts." Opaschow-<br />
ski 1995<br />
Parallel zu dem Wertewandel von der<br />
Arbeits- zur Freizeitgesellschaft und<br />
der damit einhergehenden steigenden<br />
Freizeit, sind die gleichzeitige Zunahme<br />
des Einkommens und des allgemeinen<br />
Wohlstands in Deutschland, die erhöhte<br />
individuelle Motorisierung und Mobilität<br />
sowie ein verbessertes Kommunikationswesen<br />
Wirkungsfaktoren, die<br />
das Reisen und den Tourismus seit dem<br />
Zweiten Weltkrieg begünstigt haben.<br />
Einhergehend mit diesen sogenannten<br />
"Boomfaktoren" des Reisens" hat der<br />
Wunsch nach aktiver Freizeitgestaltung<br />
und Reisen bei breiten Teilen<br />
der Bevölkerung zugenommen. Quel-<br />
le: Freyer, 1993<br />
Reisemotive und Urlaubsaktivitäten<br />
der Menschen sind, wie aus Abbildung<br />
124 ablesbar, vielfältig. Schwerpunkte<br />
liegen in den Bereichen Erholen/<br />
Entspannung, Sport- und Freizeitaktivitäten,<br />
Kultur/ Sehenswürdigkeiten<br />
und Bildung, Gesundheit, Einkauf<br />
und Gastronomie.<br />
Der enorme Bedeutungszuwachs des<br />
Reisens lässt sich aus den Zahlen der<br />
Reiseintensität (nach Forschungsgemeinschaft<br />
Urlaub und Reisen Anteil<br />
der Bevölkerung ab 14 Jahren, welche<br />
mindestens eine Urlaubsreise<br />
mit einer Dauer von mindestens fünf<br />
Tagen unternommen hat) und der zugehörigen<br />
Abbildung 123 ablesen. Lag<br />
diese vor dem Zweiten Weltkrieg<br />
noch gerade einmal bei den genannten<br />
Abb. 123: Entwicklung der Reiseintensität in Deutschland 1954 bis 2009<br />
Quelle: Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR), 2010<br />
15% ist diese von 1954 bis Mitte der<br />
1990er-Jahre stetig angewachsen<br />
und stagniert seither bei etwa 75%<br />
der bundesdeutschen Bevölkerung<br />
ab 14 Jahren. Dies entspricht etwa<br />
48 Millionen Personen, wovon etwa<br />
18% sogar zwei oder mehr Reisen<br />
entsprechender Dauer im Jahr unternehmen.<br />
Im Durchschnitt unternahm<br />
jeder Urlaubsreisende 1,3 Urlaubsreisen,<br />
sodass insgesamt etwa 63 Mio.<br />
Urlaubsreisen mit einer Mindestdauer<br />
von 5 Tagen pro Jahr unternommen<br />
werden. Dazu kommen noch rund 53<br />
Millionen Kurzurlaubsreisen von<br />
zwei bis vier Tagen Dauer.<br />
Freizeit- und<br />
Naherholungsangebote als<br />
Wohnstandortfaktor<br />
Mit der gestiegenen Freizeit und den<br />
gesellschaftlich-sozialen Bedeutungsverschiebungen<br />
(Reduzierung der<br />
Arbeitszeit und Bedeutungsverlust der<br />
Großfamilie, etc.) ist jedoch nicht nur<br />
der Wunsch nach Erholungs- und Erlebnisreisen<br />
in andere Länder und Re-<br />
Abb. 124: Motive und Aktivitäten für Urlaubsreisen der Deutschen<br />
Quelle: www.dgt.de; 10.09.2010; Präsentation Rainer Johst: Tourismusstrategie 2015<br />
<strong>Kaisersesch</strong> <strong>2030</strong> - Initiative Zukunft www.kernplan.de<br />
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