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Studie Kaisersesch 2030 - Leader Vulkaneifel

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Strukturelle Ausgangslage<br />

Abb. 16: Alte Stadtansicht <strong>Kaisersesch</strong> nach einer Zeichnung aus dem Jahre 1566 Quelle: www.kaisersesch.org,<br />

10.03.2010<br />

Franzosen und Preußen<br />

Im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurden<br />

Stadt und Region 1689 von den Franzosen<br />

fast vollständig zerstört.<br />

Ab 1794 stand <strong>Kaisersesch</strong> unter französischer<br />

Herrschaft. Während der fast<br />

20jährigen Zugehörigkeit zu Frankreich<br />

gingen aufgrund der geltenden Munizipalverfassung<br />

die Stadtrechte - für lange<br />

Zeit - verloren. Unter französischer<br />

Herrschaft war <strong>Kaisersesch</strong> Sitz einer<br />

Mairie. Dieses Rathaus aus der Zeit der<br />

"Franzosenzeit" ist bis heute mit den<br />

originalen Zellen des damaligen Stadtgefängnisses<br />

erhalten.<br />

1815 wurde <strong>Kaisersesch</strong> auf dem Wiener<br />

Kongress dem Königreich Preußen<br />

zugeordnet. Mit dem Übergang<br />

an Preußen entstand das Amt <strong>Kaisersesch</strong>.<br />

Auf dem Gebiet der heutigen<br />

Verbandsgemeinde <strong>Kaisersesch</strong> lebten<br />

4.513 Einwohner (1815).<br />

Landwirtschaft und<br />

Schieferbergbau<br />

Die Einwohner in <strong>Kaisersesch</strong> und den<br />

umliegenden Dörfern des heutigen Verbandsgemeindegebietes<br />

lebten und er-<br />

nährten sich von der Landwirtschaft<br />

und der Arbeit als "Schieferbrecher"<br />

in den umliegenden Schiefergruben.<br />

Schiefer als "Bodenschatz" und der<br />

Bergbau zu dessen Gewinnung prägten<br />

die Region <strong>Kaisersesch</strong> über lange<br />

Jahre. Vor allem in den Ortsgemeinden<br />

Laubach, Leienkaul und Müllenbach<br />

waren wichtige Gruben und Stollen.<br />

Der Ort Leienkaul wurde sogar erst<br />

Ende des 18. Jahrhunderts als typische<br />

Bergarbeitersiedlung gegründet.<br />

Belegt ist der hiesige Schieferbergbau<br />

für das Ende des 17. Jahrhunderts, vermutlich<br />

wird er jedoch schon wesentlich<br />

länger betrieben.<br />

Ab etwa 1850 setzte mit der Ausbeutung<br />

erster Schiefergruben und der Verschlechterung<br />

der Lebensbedingungen<br />

eine Auswanderungswelle nach Amerika<br />

ein. Dennoch behielt der Schieferbergbau<br />

mit Erschließung neuer Gruben<br />

und Abbaumethoden zunächst<br />

noch seine Bedeutung. 1895 bringt die<br />

Eifelquerbahn (Gerolstein - Mayen) mit<br />

der Einweihung des Bahnhofs <strong>Kaisersesch</strong><br />

einen Aufschwung. Vom Bahnhof<br />

<strong>Kaisersesch</strong> wurden im Jahr 1909 noch<br />

5.855 Tonnen Schiefer versandt. Auch<br />

die Einwohnerzahl hatte sich trotz der<br />

Auswanderungsphasen durch die hohen<br />

Geburtenzahlen gegenüber 1815<br />

verdoppelt. In den 18 Dörfern der heutigen<br />

Verbandsgemeinde wohnten bereits<br />

9.344 Menschen (1905).<br />

Im Zweiten Weltkrieg wird die Gemarkung<br />

vergleichsweise wenig beschädigt.<br />

In der Stadt <strong>Kaisersesch</strong> wurde<br />

ein Zerstörungsgrad von weniger als<br />

20% verzeichnet. Nach dem Kriegsende<br />

wurden die damals 17 Gemeinden<br />

Abb. 17: Typische Schieferhalde in Leienkaul, Quelle: http://ti.kaisersesch.de/; 11.03.2010<br />

<strong>Kaisersesch</strong> <strong>2030</strong> - Initiative Zukunft www.kernplan.de<br />

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