Studie Kaisersesch 2030 - Leader Vulkaneifel
Studie Kaisersesch 2030 - Leader Vulkaneifel
Studie Kaisersesch 2030 - Leader Vulkaneifel
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Zukunftsfeld Wohn- und Standortqualität - Leitthema Breitband<br />
LÜCKEN IM<br />
BREITBANDNETZ - URSACHEN<br />
Noch sind solche schnellen Breitband-<br />
Internetanbindungen nicht flächendeckend<br />
in Deutschland verfügbar.<br />
Wie aufgezeigt, lag die potenzielle Verfügbarkeit<br />
eines Breitband-Anschlusses<br />
in Deutschland und Rheinland-<br />
Pfalz 2009 bei 65 bzw. 60% der<br />
Haushalte.<br />
DSL-Anschlüsse sind dabei die am<br />
weitesten verbreiteten und verfügbaren<br />
Breitbandanschlüsse (ca. 62%).<br />
Diese „Digitale Anschlussleitung“ wird<br />
in Verbindung mit der klassischen<br />
Telefonleitung geschaltet, doch nicht<br />
überall, wo Telefonanschlüsse angeboten<br />
werden, sind auch die für das<br />
breitbandige DSL notwendigen Glasfaserleitungen<br />
verlegt. Weitere 3%<br />
der Breitbandanschlüsse erfolgen über<br />
Kabelmodem oder alternative Anschlussarten.<br />
Für die DSL-Breitbandanbindung eines<br />
Ortes bedarf es ausgehend von den<br />
Trassen des globalen und regionalen<br />
Kernnetzes der Verlegung von Leerrohren<br />
mit Glasfaserleitungen zumindest<br />
bis zu den sogenannten lokalen<br />
Hauptverteilern (HVT) in den<br />
Ortsvermittlungsstellen (OVSt).<br />
Gerade die erforderlichen Tiefbauarbeiten<br />
sind mit einem hohen Investitions-<br />
und Kostenaufwand<br />
verbunden. Je größer die Entfernung<br />
zum bestehendenden Netz, und um so<br />
schwieriger das Gelände topografisch<br />
ist, desto schwieriger wird die Anbindung<br />
und desto höher werden die Kosten.<br />
Dies führt dazu, dass gerade ländliche<br />
Räume mit dünner Besiedlungs-<br />
und Kundendichte für private<br />
Telekommunikationsunternehmen nur<br />
wenig lukrativ sind (Rentabilität) und<br />
nur unzureichend angebunden werden.<br />
Dementsprechend liegt ein Großteil der<br />
etwa 40% der Haushalte in Deutsch-<br />
Abb. 182: Übersicht Breitbandtechnologien für die Zugangsnetze und „Letzte Meile“ zum Nutzer<br />
Quelle: STZ-Consulting-Group 2009 - Präsentation Dr. Kaack/ Dr. Cordes: Breitbandausbau im ländlichen Raum<br />
land ohne Breitbandanbindung in ländlichen<br />
Regionen (sogenannte „weiße<br />
Flecken“).<br />
„Hinter der technischen Frage nach der<br />
Verfügbarkeit stehen allerdings handfeste<br />
wirtschaftliche Interessen der<br />
Anbieter, die darüber entscheiden, ob<br />
die Bewohner eines Ortes schnell oder<br />
langsam ins Internet kommen. So können<br />
vor allem ländliche Regionen, topologisch<br />
ungünstig liegende Gebiete<br />
und/oder Regionen mit geringerer Besiedlungsdichte<br />
den schnellen DSL-<br />
Internetzugang derzeit vielfach nicht<br />
nutzen.“ Quelle: Saarbrücker Zeitung: Langer Weg<br />
zum schnellen Internet, 01.09.2010<br />
Aufgrund dieser Ursachen ist in der<br />
DSL-Verfügbarkeit ein deutliches<br />
Stadt-Land-Gefälle zu erkennen.<br />
BREITBANDTECHNOLOGIEN<br />
& LÖSUNGSALTERNATIVEN<br />
Der wichtigste Anbieter von DSL-Anschlüssen<br />
ist die Deutsche Telekom<br />
AG. Daneben werden die DSL-Anschlüsse<br />
mit zunehmender Beliebtheit<br />
von Wettbewerbern (Reseller) angeboten.<br />
Jedoch wollen alle privaten DSL-<br />
Anbieter mit ihren Angeboten Gewin-<br />
ne erzielen. Somit sind die betroffenen<br />
Gebiete und Orte, deren Kundenvolumen<br />
aufgrund der Lage- und Topografiegegebenheiten<br />
für eine direkte<br />
Anbindung über den Anbietermarkt<br />
nicht rentabel ist, entweder auf finanzielle<br />
Unterstützung der DSL-Anbieter<br />
aus Fördertöpfen von Bund und<br />
Ländern oder kommunalen Eigenmitteln<br />
zur Ausgleichung der Wirtschaftlichkeitslücke<br />
oder die Etablierung<br />
neuer Arten von regionalen Beteiligungs-<br />
bzw. Fondsmodellen angewiesen,<br />
oder müssen die Anwendung<br />
alternativer Breitbandtechnologien<br />
(Funk, Satellit) prüfen.<br />
Es muss für jeden betroffenen Ort bzw.<br />
jede betroffene Region geprüft werden,<br />
ob und welche Art von Lösungen hinsichtlich<br />
der Kundennachfrage einerseits<br />
und hinsichtlich Ihrer Anschlussanforderungen<br />
sowie ihrer Leistungs-<br />
und Kostenpotenziale anderseits realisierbar<br />
sind.<br />
<strong>Kaisersesch</strong> <strong>2030</strong> - Initiative Zukunft www.kernplan.de<br />
264