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Nachhaltigkeits-Marketing in Theorie und Praxis - TUM

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E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> das <strong>Nachhaltigkeits</strong>-<strong>Market<strong>in</strong>g</strong><br />

Frank-Mart<strong>in</strong> Belz/Michael Bilharz<br />

1 Nachhaltigkeit <strong>und</strong> <strong>Market<strong>in</strong>g</strong>?<br />

Nachhaltige Entwicklung kann man gemäß der von den Vere<strong>in</strong>igten Nationen e<strong>in</strong>gesetzten<br />

Weltkommission für Umwelt <strong>und</strong> Entwicklung („Br<strong>und</strong>tland-Kommission“)<br />

def<strong>in</strong>ieren als e<strong>in</strong>e Entwicklung, welche die Bedürfnisse der heutigen Generationen<br />

auf e<strong>in</strong>e Art <strong>und</strong> Weise befriedigt, dass auch zukünftige Generationen ihre Bedürfnisse<br />

befriedigen können (World Commission on Environment and Development 1987).<br />

Dah<strong>in</strong>ter steht die Idee der <strong>in</strong>ter- <strong>und</strong> <strong>in</strong>tragenerativen Gerechtigkeit. Seit der UN-<br />

Konferenz <strong>in</strong> Rio de Janeiro 1992 hat das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung weite<br />

Verbreitung <strong>und</strong> Anerkennung gef<strong>und</strong>en. Gemäß dem Verantwortungspr<strong>in</strong>zip ist jeder<br />

E<strong>in</strong>zelne <strong>und</strong> jede gesellschaftliche Gruppe, jede Organisation <strong>und</strong> damit auch jedes<br />

Unternehmen für die Folgen des eigenen Handelns verantwortlich. Nach diesem Leitpr<strong>in</strong>zip<br />

tragen alle Menschen <strong>in</strong> allen Ländern Verantwortung für den Erhalt <strong>und</strong> die<br />

Sicherung der natürlichen <strong>und</strong> sozialen Lebensgr<strong>und</strong>lagen der Menschen (Meffert/<br />

Kirchgeorg 1993, S. 34; Balderjahn 2004, S. 4). Die Beziehungen zwischen ökonomischen,<br />

ökologischen <strong>und</strong> sozialen Zielen s<strong>in</strong>d nicht immer komplementär, sondern<br />

vielfach konfliktär. Die Orientierung am Leitbild der nachhaltigen Entwicklung verlangt<br />

von Entscheidungsträgern <strong>in</strong> der Wirtschaft e<strong>in</strong>e verantwortungsvolle Synthese<br />

von ökologischen, ökonomischen <strong>und</strong> sozialen Aspekten (Dyllick/Hockerts 2002,<br />

S. 130-141; Kirchgeorg 2002, S. 4).<br />

<strong>Market<strong>in</strong>g</strong> ist ebenso wie Nachhaltigkeit e<strong>in</strong> schillernder Begriff, der e<strong>in</strong>er kurzen Erläuterung<br />

bedarf: Zunächst kann <strong>Market<strong>in</strong>g</strong> als e<strong>in</strong>e operative Unternehmensfunktion<br />

(Absatz, Verkauf oder Vertrieb) verstanden werden, <strong>in</strong> der die vier klassischen <strong>Market<strong>in</strong>g</strong><strong>in</strong>strumente<br />

Produkt, Preis, Kommunikation <strong>und</strong> Distribution zum E<strong>in</strong>satz kommen<br />

(Mc Carthy 1960). Darüber h<strong>in</strong>aus kann <strong>Market<strong>in</strong>g</strong> aber auch als Führungsphilosophie<br />

aufgegriffen werden, d.h. als K<strong>und</strong>enorientierung von den Beschaffungsmärkten<br />

her zu den Absatzmärkten h<strong>in</strong>, die alle Unternehmensbereiche <strong>und</strong> -funktionen<br />

durchdr<strong>in</strong>gt. Sowohl <strong>in</strong> der <strong>Theorie</strong> als auch <strong>in</strong> der <strong>Praxis</strong> wird <strong>Market<strong>in</strong>g</strong> vielfach als<br />

„duale Führungskonzeption“ aufgefasst, d.h. als operative Unternehmensfunktion ne-

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