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Nachhaltigkeits-Marketing in Theorie und Praxis - TUM

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54 Manfred Kirchgeorg<br />

Kooperation mit mult<strong>in</strong>ationalen Unternehmen <strong>und</strong> Kredit<strong>in</strong>stituten Ziele <strong>und</strong> Möglichkeiten<br />

für die Vergabe von Mikrokrediten an arme Bevölkerungssegmente abgeleitet.<br />

Diese Sachverhalte s<strong>in</strong>d für e<strong>in</strong> Vorfeldmarket<strong>in</strong>g sorgfältig zu berücksichtigen.<br />

<strong>Market<strong>in</strong>g</strong>ziele <strong>und</strong> -strategien<br />

Prahalad <strong>und</strong> Hart verweisen darauf, dass die <strong>in</strong> Industrieländern erfolgreich e<strong>in</strong>gesetzten<br />

High-Marg<strong>in</strong>-Strategien mit Qualitätsprodukten für arme Bevölkerungssegmente<br />

nicht erfolgreich se<strong>in</strong> können. Sie fordern, dass mult<strong>in</strong>ationale Konzerne für die Bearbeitung<br />

von Märkten mit armer Bevölkerung e<strong>in</strong>erseits bestehende Kostenpositionen<br />

erheblich reduzieren <strong>und</strong> „Low-Marg<strong>in</strong>-Strategien“ umsetzen sollten. Sie merken<br />

hierzu an: „Do<strong>in</strong>g bus<strong>in</strong>ess with the world´s four billion poorest people – two-third of<br />

the world´s population – will require radical <strong>in</strong>novations <strong>in</strong> technology and bus<strong>in</strong>ess<br />

models.” (Prahalad/Hart 2002, S. 3). Somit sehen sich gerade <strong>in</strong>ternationale Konzerne<br />

mit dem Problem konfrontiert, ggf. unterschiedliche Wettbewerbsstrategien mite<strong>in</strong>ander<br />

zu verb<strong>in</strong>den bzw. unter dem Konzerndach zu entwickeln <strong>und</strong> umzusetzen, was<br />

e<strong>in</strong>e nicht unerhebliche Herausforderung für das Management <strong>und</strong> die Unternehmenskultur<br />

darstellen kann. Vielfach s<strong>in</strong>d ganz neue Bus<strong>in</strong>ess-Modelle für den E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong><br />

das BoP-Segment zu entwickeln.<br />

Der Grad der Produktdifferenzierung, der <strong>in</strong> den Industrieländern vielfach mit hohen<br />

Komplexitätskosten e<strong>in</strong>hergeht, erfährt für Massenmärkte, auf denen die Nachfrager<br />

ihre Gr<strong>und</strong>bedürfnisse als nicht befriedigt ansehen, e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere Bedeutung. Hier gilt<br />

es <strong>in</strong>sbesondere die Gr<strong>und</strong>versorgung mit standardisierten Niedrig-Margen-Produkten<br />

sicherzustellen. Die ger<strong>in</strong>gen Deckungsspannen können für Massenmarktstrategien<br />

durchaus mit e<strong>in</strong>er hohen Profitabilität verb<strong>und</strong>en se<strong>in</strong>.<br />

Es wird deutlich, dass jene Hersteller, die es mit ihrer Unternehmenskultur bereits verstanden<br />

haben, e<strong>in</strong>e Kostenführerschaft mit ökologischen Anforderungen <strong>in</strong> E<strong>in</strong>klang<br />

zu br<strong>in</strong>gen, für die Erschließung entsprechender Märkte bessere Voraussetzungen erfüllen<br />

als Unternehmen, die auf dem Weltmarkt das Luxussegment bedienen.<br />

<strong>Market<strong>in</strong>g</strong>-Mix<br />

E<strong>in</strong>e Vielzahl von Anpassungserfordernissen ist bei der Gestaltung der <strong>Market<strong>in</strong>g</strong>-<br />

Mix-Instrumente zu berücksichtigen, von denen im Folgenden e<strong>in</strong>ige zentrale Aspekte<br />

skizziert werden. Hierbei können auch Erfahrungen über die Wirkungsweise spezifisch<br />

erprobter <strong>Market<strong>in</strong>g</strong><strong>in</strong>strumente von <strong>in</strong>ternational tätigen Unternehmen e<strong>in</strong>bezogen<br />

werden, die bereits erfolgreich e<strong>in</strong>e Ansprache armer Bevölkerungsschichten vornehmen.

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