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Nachhaltigkeits-Marketing in Theorie und Praxis - TUM

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222 Andreas Walser<br />

e<strong>in</strong>e erfolgreiche Motivallianz erzeugt werden, um so dem K<strong>und</strong>en e<strong>in</strong>en Mehrwert zu<br />

stiften <strong>und</strong> sich gegenüber den Konkurrenten zu differenzieren.<br />

Der Energieverbrauch bei der Produktion <strong>und</strong> während der Nutzungsphase ist e<strong>in</strong>e der<br />

ökologischen Hauptbelastungen e<strong>in</strong>es Handys, wird aber von den K<strong>und</strong>en nicht als<br />

solche wahrgenommen. Nur bei e<strong>in</strong>em Drittel aller Nennungen werden <strong>in</strong> diesem Bereich<br />

Verbesserungen gewünscht. Denkbar <strong>und</strong> möglich s<strong>in</strong>d v.a. technische Lösungen.<br />

Intelligente Ladegeräte s<strong>in</strong>d bei verschiedenen Mobilfunkherstellern <strong>in</strong> der Entwicklung<br />

oder bereits auf dem Markt. So bietet SonyEricsson mit dem C1002S <strong>in</strong> Japan<br />

bereits e<strong>in</strong> Mobiltelefon <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit e<strong>in</strong>em Ladegerät an, das über e<strong>in</strong>e<br />

sehr ger<strong>in</strong>ge Leistungsaufnahme im Stand-by-Betrieb verfügt. Da der absolute Energieverbrauch<br />

<strong>und</strong> damit auch die Kostenersparnis sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em kaum wahrnehmbaren<br />

Bereich bewegen, stellt sich die Frage, <strong>in</strong>wiefern sich der Energieverbrauch als Differenzierungsmerkmal<br />

auf der Produktseite eignet, <strong>und</strong> wie hoch der dadurch beim K<strong>und</strong>en<br />

tatsächlich gestiftete Mehrwert ist. Die hohe Leistungsfähigkeit der bestehenden<br />

Akkus <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>enen seltener werdenden Aufladezyklen erschweren e<strong>in</strong>e<br />

Sensibilisierung der K<strong>und</strong>en für den Energieverbrauch zusätzlich. E<strong>in</strong> anderer Ansatz<br />

wäre die Entwicklung e<strong>in</strong>es Standardladegerätes, welches für alle Marken <strong>und</strong> Modelle<br />

passend ist. Bisher gibt es ke<strong>in</strong>e derartigen Geräte, obwohl sie technisch machbar<br />

s<strong>in</strong>d. Es ist allerd<strong>in</strong>gs fraglich, ob sich die Mehrkosten für e<strong>in</strong> selbst entwickeltes<br />

Standardladegerät beim K<strong>und</strong>en monetär rechnen. Der niedrigere Energieverbrauch<br />

könnte jedoch trotzdem e<strong>in</strong> Verkaufsargument se<strong>in</strong>, wenn es gel<strong>in</strong>gt, an das ökologische<br />

Gewissen des K<strong>und</strong>en zu appellieren. Dies ersche<strong>in</strong>t jedoch im H<strong>in</strong>blick auf die<br />

Ergebnisse der durchgeführten K<strong>und</strong>enbefragung nur dann Erfolg versprechend, wenn<br />

es <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit relevanten Kaufkriterien oder etwa mit e<strong>in</strong>em niedrigeren SAR-<br />

Wert gebracht werden kann. Mit m<strong>in</strong>imalen Kostenersparnissen alle<strong>in</strong>e lässt sich die<br />

große Mehrheit der K<strong>und</strong>en nicht überzeugen.<br />

E<strong>in</strong> weiteres Handlungsfeld ist die materielle Zusammensetzung der Handys. Wie aus<br />

den ökologischen Aspekten <strong>und</strong> der K<strong>und</strong>enbefragung ersichtlich, besteht hier sowohl<br />

e<strong>in</strong>e Handlungsnotwendigkeit als auch Bedarf. Verbesserungen werden gewünscht <strong>und</strong><br />

entsprechen auch e<strong>in</strong>em der tatsächlichen ökologischen Probleme der Handys. Die<br />

steigenden Mengen an Elektroschrott werden zunehmend zu e<strong>in</strong>em Problem. Mittels<br />

Recycl<strong>in</strong>g respektive Wertstoffrückgew<strong>in</strong>nung kann dies gem<strong>in</strong>dert <strong>und</strong> dem Ressourcenverbrauch<br />

entgegengewirkt werden. Dabei gilt zu berücksichtigen, dass ab 2006<br />

verschiedene europäische Direktiven über Elektro- <strong>und</strong> Elektronikschrott wirksam<br />

werden, <strong>und</strong> damit Materialien wie Blei, Quecksilber, Cadmium <strong>und</strong> Chrom verboten<br />

s<strong>in</strong>d. Gemäß den europäischen Verordnungen müssen die Geräte e<strong>in</strong>e Recycl<strong>in</strong>gfähig-

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