11.12.2012 Aufrufe

Nachhaltigkeits-Marketing in Theorie und Praxis - TUM

Nachhaltigkeits-Marketing in Theorie und Praxis - TUM

Nachhaltigkeits-Marketing in Theorie und Praxis - TUM

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

134 Frank-Mart<strong>in</strong> Belz/Kathar<strong>in</strong>a Sammer/Rita Pant<br />

� Soziales: Lebensstil gerechtes Bauen (z.B. Angebote für sozial Benachteiligte, familienfre<strong>und</strong>liche<br />

Bauweise).<br />

� Ökonomie: Wirtschaftlichkeit der sozialen <strong>und</strong> ökologischen Bauweise.<br />

Der Expertenspiegel zur nachhaltigen Produktgestaltung zeigt, dass Energieeffizienz<br />

<strong>und</strong> der E<strong>in</strong>satz von nachwachsenden Rohstoffen zwei Leitthemen im schweizerischen<br />

Baumarkt s<strong>in</strong>d. Sie eignen sich zur erfolgreichen Ansprache von potenziellen Bauherren,<br />

wie auch die Marktanteile belegen: Im Jahr 2000 wurden <strong>in</strong> der Schweiz r<strong>und</strong><br />

30.000-35.000 Wohnungse<strong>in</strong>heiten erstellt. Dies bedeutet e<strong>in</strong>en Rückgang von ca.<br />

25% gegenüber dem Jahr 1990. Während der Bausektor <strong>in</strong>sgesamt rückläufig ist,<br />

konnte der Holzbau e<strong>in</strong>en deutlichen Anstieg während der 1990er Jahre verzeichnen.<br />

Im Neubau liegen die Anteile von Holz mittlerweile bei knapp 20% <strong>und</strong> im Umbau bei<br />

r<strong>und</strong> 10% (Holzmarktbericht des Waldwirtschaftsverbandes St. Gallen 2003). Auch<br />

die Anteile von energieeffizienten Häusern haben im Neubau während der letzten Jahre<br />

zugenommen. Im Jahr 2003 wurden über 750 Neubauten mit dem M<strong>in</strong>ergie-Label<br />

ausgezeichnet, was e<strong>in</strong>em Marktanteil von r<strong>und</strong> 13% entspricht (Vere<strong>in</strong> M<strong>in</strong>ergie<br />

2004, S. 5). Niedrigenergiehäuser (M<strong>in</strong>ergie) weisen e<strong>in</strong>en Energieverbrauch von<br />

max. 45 kWh pro Quadratmeter Wohnfläche <strong>und</strong> Jahr auf, während Passivhäuser (M<strong>in</strong>ergie-P)<br />

weniger als 15 kWh pro Quadratmeter Wohnfläche <strong>und</strong> Jahr verbrauchen.<br />

M<strong>in</strong>ergie-Häuser werden ökologischen, ökonomischen <strong>und</strong> sozialen Kriterien gerecht:<br />

Sie weisen e<strong>in</strong>en niedrigeren Energieverbrauch während der Nutzungsphase auf, verursachen<br />

weniger Heizkosten <strong>und</strong> steigern den Wohnkomfort aufgr<strong>und</strong> des angenehmen<br />

Raumluftklimas (Belz/Egger 2001, S. 3-14). Die Erfüllung des M<strong>in</strong>ergie-<br />

Standards ist <strong>in</strong> der Schweiz ke<strong>in</strong>e gesetzliche Pflicht, sondern beruht auf Freiwilligkeit.<br />

Warum weisen M<strong>in</strong>ergie-Häuser ke<strong>in</strong>e höheren Anteile im Baumarkt auf? Wor<strong>in</strong><br />

bestehen die zentralen Kaufbarrieren?<br />

E<strong>in</strong>e zentrale Barriere für die Diffusion von energieeffizienten Häusern ist der höhere<br />

Anschaffungspreis, der auf die bessere Dämmung <strong>und</strong> das kontrollierte Lüftungssystem<br />

zurückzuführen ist <strong>und</strong> bis zu 5-10% gegenüber herkömmlichen Gebäuden betragen<br />

kann. E<strong>in</strong> solcher Mehrpreis hält viele potenzielle K<strong>und</strong>en vom Kauf ab. Insbesondere<br />

für selbst nutzende Eigentümer stellt der Hausbau e<strong>in</strong>e hohe f<strong>in</strong>anzielle Belastung<br />

dar, die nur wenig Spielraum für zusätzlich anfallende Kosten lässt. E<strong>in</strong>e zweite<br />

Barriere ist <strong>in</strong> der Unsicherheit zu sehen, die mit den neuen Technologien verb<strong>und</strong>en<br />

ist. Vielfach s<strong>in</strong>d die privaten <strong>und</strong> kommerziellen Bauherren skeptisch im H<strong>in</strong>blick auf<br />

die Funktionsweise <strong>und</strong> Zuverlässigkeit von Niedrigenergie-/Passivhäusern. Wie können<br />

diese Barrieren überw<strong>und</strong>en werden? Welche Instrumente setzen Bauunternehmen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!