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Nachhaltigkeits-Marketing in Theorie und Praxis - TUM

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Die umwelt.plus.karte 113<br />

Alles <strong>in</strong> allem wird der umwelt.plus.karte von ihren Nutzern e<strong>in</strong> gutes Zeugnis ausgestellt,<br />

das gerade <strong>in</strong> der überwiegend geäußerten Absicht, die Karte für e<strong>in</strong> weiteres<br />

Jahr erwerben zu wollen <strong>und</strong> der hohen Wertschätzung der unter ihrem Dach versammelten<br />

Anbieter zum Ausdruck kommt. Von e<strong>in</strong>er ungebrochenen Zufriedenheit mit<br />

den Anwendungsmöglichkeiten der Karte kann jedoch nicht ausgegangen werden.<br />

Vielmehr gibt es deutliche H<strong>in</strong>weise darauf, dass die hauptsächlich aufgr<strong>und</strong> des<br />

Sparmotivs angeschaffte umwelt.plus.karte oftmals die diesbezüglich <strong>in</strong> sie gesetzten<br />

Erwartungen nicht erfüllt. In diese Richtung weisen die im Vergleich zum Anbieterspektrum<br />

recht kritisch bewerteten Rabattangebote, der vielfach auf wenige (Lebensmittel-)Geschäfte<br />

begrenzte E<strong>in</strong>satzbereich <strong>und</strong> der hohe Anteil derjenigen, die die<br />

Karte nur m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>mal im Monat oder seltener benutzen.<br />

4 Kritische Würdigung der umwelt.plus.karte<br />

Die umwelt.plus.karte stellt sich derzeit als Erfolg dar. Ihre Akzeptanz ist zu e<strong>in</strong>em<br />

Großteil auf die „E<strong>in</strong>fachheit“ des Konzepts zurückzuführen. So erweist sich das Pr<strong>in</strong>zip<br />

der Selbstverpflichtung der Anbieter h<strong>in</strong>sichtlich der <strong>Nachhaltigkeits</strong>anforderungen<br />

im praktischen Betrieb der Karte als äußerst effizient. Die K<strong>und</strong>ennachfrage ist<br />

auf die offenbar weitgehend e<strong>in</strong>gelöste Motivallianz aus Ökologie-, Spar- <strong>und</strong> Genuss-<br />

Orientierung zurückzuführen. Darüber h<strong>in</strong>aus schafft der Gr<strong>und</strong>satz „direkte Vergünstigung<br />

pro E<strong>in</strong>kauf“ Transparenz bezüglich des Kosten-Nutzen-Verhältnisses der Karte<br />

<strong>und</strong> sche<strong>in</strong>t im Vergleich zu Bonus- <strong>und</strong> Verrechnungssystemen als die attraktivere<br />

Kartenlogik. Wie jedoch die Umfrage unter den Kartenbesitzern gezeigt hat, stellt das<br />

Rabattsystem die „Achillesferse“ des Konzepts dar. Nicht nur mittels substantieller<br />

Vergünstigungen, sondern erst durch möglichst e<strong>in</strong>heitliche <strong>und</strong> direkte monetäre Benefits<br />

wird dem Kartenbesitzer e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache Bestimmung des break even-Punktes<br />

möglich, was auf Dauer e<strong>in</strong>e notwendige Akzeptanzbed<strong>in</strong>gung darstellt.<br />

Die Kostenpflichtigkeit der umwelt.plus.karte kann <strong>in</strong> diesem Zusammenhang – teilweise<br />

entgegen den ursprünglichen Erwartungen der Kartenentwickler – <strong>in</strong> der K<strong>und</strong>enwahrnehmung<br />

weniger als Hemmschuh, denn vielmehr als „Qualitätsmerkmal“<br />

e<strong>in</strong>es hochwertigen, marktfähigen Produktes betrachtet werden. Als weitere Erfolgsfaktoren<br />

erwiesen sich die Breite des Angebotsspektrums <strong>und</strong> der Neuigkeitsgehalt des<br />

Konzepts <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit e<strong>in</strong>er gr<strong>und</strong>sätzlichen Vertrautheit mit K<strong>und</strong>enkarten.<br />

Ebenso dürfte die Tatsache förderlich gewesen se<strong>in</strong>, dass die umwelt.plus.karte e<strong>in</strong><br />

Multi-Partner-Programm darstellt, also nicht für jeden e<strong>in</strong>zelnen Anbieter e<strong>in</strong>e K<strong>und</strong>enkarte<br />

benötigt wird.

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