Nachhaltigkeits-Marketing in Theorie und Praxis - TUM
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Aktive Verantwortungsübernahme von<br />
Unternehmen durch <strong>Nachhaltigkeits</strong>-<strong>Market<strong>in</strong>g</strong>:<br />
Implikationen für <strong>Theorie</strong> <strong>und</strong> <strong>Praxis</strong><br />
Frank-Mart<strong>in</strong> Belz/Gabi Hildesheimer/Michael Bilharz<br />
1 E<strong>in</strong>führung<br />
<strong>Nachhaltigkeits</strong>-<strong>Market<strong>in</strong>g</strong> ist e<strong>in</strong> theoretisches Konzept zur systematischen Ausrichtung<br />
von <strong>Market<strong>in</strong>g</strong> im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er nachhaltigen Entwicklung, d.h. es <strong>in</strong>tegriert ökonomische,<br />
ökologische <strong>und</strong> soziale Aspekte <strong>und</strong> Ziele. <strong>Nachhaltigkeits</strong>-<strong>Market<strong>in</strong>g</strong><br />
dient somit nicht nur der Verwirklichung ökonomischer Ziele von Unternehmen, wie<br />
dies im herkömmlichen <strong>Market<strong>in</strong>g</strong> der Fall ist, sondern verfolgt auch ökologische <strong>und</strong><br />
soziale Ziele. <strong>Nachhaltigkeits</strong>-<strong>Market<strong>in</strong>g</strong> ist dann erfolgreich, wenn sich die Unternehmung<br />
langfristig im Wettbewerb behaupten kann <strong>und</strong> e<strong>in</strong>en wahrnehmbaren Beitrag<br />
zur Verr<strong>in</strong>gerung sozial-ökologischer Probleme leistet. Dieser Beitrag steht –<br />
s<strong>in</strong>nvollerweise – primär <strong>in</strong> Zusammenhang mit den durch die Unternehmung angebotenen<br />
Produkten <strong>und</strong> Dienstleistungen. Erst der direkte Bezug zur Unternehmenstätigkeit<br />
schafft den angestrebten Zusatznutzen im <strong>Market<strong>in</strong>g</strong>.<br />
<strong>Nachhaltigkeits</strong>-<strong>Market<strong>in</strong>g</strong> ist aber nicht nur e<strong>in</strong> theoretisches Konzept, sondern längst<br />
auch erprobte <strong>Praxis</strong>. Soziale <strong>und</strong> ökologische Lösungsbeiträge werden vielerorts <strong>in</strong><br />
die <strong>Market<strong>in</strong>g</strong>-Aktivitäten von Unternehmen <strong>in</strong>tegriert. Die vielfältigen Beispiele im<br />
Buch zeigen dies e<strong>in</strong>drücklich. Sie verdeutlichen, dass die sozial-ökologischen Problemlagen<br />
auch e<strong>in</strong>e Chance darstellen, nicht trotz, sondern wegen <strong>Nachhaltigkeits</strong>-<br />
<strong>Market<strong>in</strong>g</strong> Erfolg zu haben. Meist werden entsprechende <strong>Market<strong>in</strong>g</strong>-Aktivitäten jedoch<br />
noch ohne direkten Bezug auf e<strong>in</strong> <strong>Nachhaltigkeits</strong>-<strong>Market<strong>in</strong>g</strong>konzept <strong>und</strong> dementsprechend<br />
eher zufällig angewandt.<br />
Als erste große Herausforderung für <strong>Theorie</strong> <strong>und</strong> <strong>Praxis</strong> ergibt sich somit die Aufgabe,<br />
die noch nebene<strong>in</strong>ander stehenden <strong>Praxis</strong>erfahrungen mit Hilfe des Konzeptes<br />
<strong>Nachhaltigkeits</strong>-<strong>Market<strong>in</strong>g</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en konsistenten Zusammenhang zu stellen. Auf diese<br />
Weise können die Erfahrungen systematisch weiterentwickelt <strong>und</strong> verbessert werden.<br />
Dabei gilt es zu beachten – <strong>und</strong> auch dies machen die Fallstudien im Buch sehr deutlich<br />
– dass <strong>Nachhaltigkeits</strong>-<strong>Market<strong>in</strong>g</strong> ke<strong>in</strong>e Patentlösung für alle Probleme ist. Es gibt