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Nachhaltigkeits-Marketing in Theorie und Praxis - TUM

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212 Andreas Walser<br />

Während sich bei Mobilfunkanbietern anfangs der Wettbewerb unter den e<strong>in</strong>zelnen<br />

Anbietern auf die Netzabdeckung konzentrierte, wird diese <strong>in</strong> der Zwischenzeit aus der<br />

Sicht der K<strong>und</strong>en bei allen Anbietern als gleich gut wahrgenommen. In der Folge entwickelte<br />

sich e<strong>in</strong> harter Preiskampf, um bestehende K<strong>und</strong>en halten <strong>und</strong> neue gew<strong>in</strong>nen<br />

oder von der Konkurrenz abwerben zu können. Momentan zeichnet sich e<strong>in</strong>e Stabilisierung<br />

der Preise für mobile Telekommunikationsdienstleistungen ab, was dazu führt,<br />

dass sich die Unternehmen über neue Wettbewerbsfelder zu differenzieren versuchen<br />

werden (B<strong>und</strong>esamt für Kommunikation 2003, S. 54-56 <strong>und</strong> S. 69-73). E<strong>in</strong>e solche<br />

Möglichkeit besteht im <strong>Nachhaltigkeits</strong>-<strong>Market<strong>in</strong>g</strong> für Mobiltelefone.<br />

Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, ob sich ökologische <strong>und</strong> soziale Aspekte<br />

als Differenzierungsfaktoren für Mobiltelefone eignen <strong>und</strong> ob diese aus der Sicht des<br />

K<strong>und</strong>en e<strong>in</strong>en Mehrwert stiften. Dabei wird untersucht, ob <strong>und</strong> <strong>in</strong> welcher Form bei<br />

Mobiltelefonen e<strong>in</strong>e Schnittmenge zwischen den sozial-ökologischen Problemen <strong>und</strong><br />

den K<strong>und</strong>enwünschen besteht. In e<strong>in</strong>em ersten Schritt werden die ökologischen Belastungen<br />

<strong>und</strong> sozialen Aspekte von Mobiltelefonen analysiert (Kap. 2). Die Ergebnisse<br />

basieren auf Dokumentenanalysen <strong>und</strong> halbstrukturierten, offenen Interviews mit Experten<br />

aus der Mobilfunkbranche. Im zweiten Schritt werden die K<strong>und</strong>enbedürfnisse<br />

respektive -wünsche untersucht (Kap. 3). In e<strong>in</strong>em dritten Schritt werden die Schnittmenge<br />

zwischen sozial-ökologischen Problemen <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enbedürfnissen ausgelotet<br />

sowie Handlungsfelder für Mobilfunkanbieter identifiziert (Kap. 4).<br />

2 Sozial-ökologische Probleme von Mobiltelefonen<br />

Bei den sozial-ökologischen Problemen kann unterschieden werden zwischen wissenschaftlichen<br />

Analysen e<strong>in</strong>erseits <strong>und</strong> der Wahrnehmung bzw. Interpretation dieser Analysen<br />

durch die K<strong>und</strong>en andererseits (Dyllick/Belz 1994, S. 22-26; Schneidew<strong>in</strong>d<br />

1995, S. 49-53; Dyllick/Belz/Schneidew<strong>in</strong>d 1997, S. 10-12 <strong>und</strong> S. 28-30). Erstere<br />

wurden mittels Literaturanalysen recherchiert. Die darauf basierenden Erkenntnisse,<br />

<strong>in</strong>sbesondere die ökologische Belastungsmatrix, wurden zusätzlich durch Interviews<br />

<strong>und</strong> Diskussionsr<strong>und</strong>en mit Experten e<strong>in</strong>er Konsensvalidierung unterzogen. Die<br />

Wahrnehmung der K<strong>und</strong>en, die für das <strong>Market<strong>in</strong>g</strong> von Bedeutung ist, wurde durch<br />

Literaturrecherche <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e eigene Umfrage erhoben. Die Umfrage wurde im Sommer<br />

2003 mittels e<strong>in</strong>es standardisierten Fragebogens durchgeführt (Walser 2004). Der Fragebogen<br />

bestand aus <strong>in</strong>sgesamt 10 Fragen <strong>und</strong> Unterfragen zu den Teilbereichen Produkte,<br />

Dienstleistungen <strong>und</strong> Sponsor<strong>in</strong>g, sowie Angaben zu Geschlecht <strong>und</strong> Alter der<br />

jeweils befragten Personen. Befragt wurden K<strong>und</strong>en vor den Swisscom Shops der<br />

Städte Genf, Freiburg (Schweiz), Bern, St. Gallen <strong>und</strong> Thun. Insgesamt haben 104

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