Nachhaltigkeits-Marketing in Theorie und Praxis - TUM
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218 Andreas Walser<br />
Kosten-Nutzen-Analyse e<strong>in</strong>es Öko-Handys<br />
Die zentrale Aufgabe des <strong>Nachhaltigkeits</strong>-<strong>Market<strong>in</strong>g</strong> besteht dar<strong>in</strong>, den Nettonutzen<br />
nachhaltiger Produkte aus Sicht des K<strong>und</strong>en zu erhöhen, d.h. den Nutzen zu steigern<br />
<strong>und</strong>/oder die Kosten zu senken (Belz 2001, S. 78). Aus dieser Sicht lässt sich e<strong>in</strong>e<br />
Kosten-Nutzen-Analyse e<strong>in</strong>es möglichen Öko-Handys erstellen (Tab. 2). Hieraus können<br />
nachfolgend geeignete Handlungsfelder ausgewählt <strong>und</strong> <strong>Market<strong>in</strong>g</strong>-Maßnahmen<br />
abgeleitet werden, die den Nutzen erhöhen oder die Kosten senken.<br />
� Risikovorsorge aufgr<strong>und</strong> tieferer<br />
Strahlung<br />
Nutzen Kosten<br />
� gutes ökologisches Gewissen (Selbstachtungsnutzen)<br />
� evtl. Anerkennung bei Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />
Bekannten (Fremdachtungsnutzen)<br />
Tabelle 2: Kosten-Nutzen Analyse e<strong>in</strong>es Öko-Handys<br />
� höherer Produktpreis<br />
� höhere Informations-, Such-, <strong>und</strong><br />
Kontrollkosten<br />
� „niedrigere“ Energiekosten während<br />
der Nutzungsphase<br />
Auf der Kostenseite ist zunächst der höhere Produktpreis für e<strong>in</strong> Öko-Handy zu nennen.<br />
Dieser ergibt sich hauptsächlich aus gestiegenen Produktionsanforderungen <strong>und</strong><br />
niedrigeren Absatzzahlen. Positiv könnten sich jedoch mögliche Energiee<strong>in</strong>sparungen<br />
während der Nutzungsphase auf die Kosten auswirken, da moderne Ladegeräte im<br />
Stand-by-Betrieb ke<strong>in</strong>e Leistungsaufnahme besitzen. Gemäß eigenen Berechnungen<br />
liegt das E<strong>in</strong>sparpotenzial aber lediglich <strong>in</strong> der Größenordnung von wenigen Rappen,<br />
so dass hierdurch die Kosten-Nutzen-Analyse kaum bee<strong>in</strong>flusst wird. Des Weiteren<br />
fallen höhere Informations-, Such- <strong>und</strong> Kontrollkosten für die K<strong>und</strong>en bei der Beschaffung<br />
e<strong>in</strong>es Öko-Handys an. So kann z.B. der Käufer nicht ohne größeren Aufwand<br />
überprüfen, ob die angegebenen ökologischen oder sozialen Produkteigenschaften<br />
auch wahrheitsgemäß s<strong>in</strong>d. Der Käufer muss den Angaben des Herstellers respektive<br />
des Anbieters vertrauen. Auch s<strong>in</strong>d die Informationskosten höher, wenn die Produkte<br />
nicht entsprechend gekennzeichnet s<strong>in</strong>d.<br />
Auf der Nutzenseite spielt wiederum die elektromagnetische Strahlung e<strong>in</strong>e entscheidende<br />
Rolle. Aufgr<strong>und</strong> der tieferen Strahlungswerte des Öko-Handys im Vergleich zu<br />
konventionellen Mobiltelefonen bietet das Öko-Handy die Möglichkeit e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>dividuellen<br />
Risikovorsorge bezüglich ges<strong>und</strong>heitlichen Auswirkungen. Hierbei ist es nicht