Nachhaltigkeits-Marketing in Theorie und Praxis - TUM
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Von der Öko-Werbung zur <strong>Nachhaltigkeits</strong>-Kommunikation<br />
Ulf Schrader<br />
1 E<strong>in</strong>führung<br />
„Öko ist out – Werbung mit grünen Argumenten kommt nicht mehr an“ – so lautete<br />
am 1. Juni 2001 die Titelschlagzeile von werben & verkaufen, dem auflagenstärksten<br />
kommunikationspolitischen Fachmagaz<strong>in</strong> <strong>in</strong> Deutschland. Demnach seien die klassischen<br />
Öko-Argumente oft <strong>in</strong>haltlich selbstverständlich, langweilig gestaltet <strong>und</strong> generierten<br />
ke<strong>in</strong>en K<strong>und</strong>ennutzen. An dieser für Umweltbewegte zunächst ernüchternden<br />
Diagnose dürfte sich seit 2001 nicht viel geändert haben. Allerd<strong>in</strong>gs wäre es verfehlt,<br />
daraus auf e<strong>in</strong>e generell fehlende kommunikative Vermittelbarkeit der Inhalte <strong>und</strong> Ergebnisse<br />
e<strong>in</strong>es gesellschaftlich verantwortlichen Managements zu schließen. Der vorliegende<br />
Beitrag soll aufzeigen, wie es Unternehmen gel<strong>in</strong>gen kann, durch e<strong>in</strong>e erfolgreiche<br />
<strong>Nachhaltigkeits</strong>-Kommunikation Wettbewerbsvorteile zu erlangen.<br />
Ausgangspunkt s<strong>in</strong>d dabei die Gründe für die mangelnde Durchschlagskraft klassischer<br />
Öko-Werbung. Für diese Defizite sollen dann im Hauptteil Lösungsansätze präsentiert<br />
werden, deren Beachtung für den Erfolg der <strong>Nachhaltigkeits</strong>-Kommunikation<br />
notwendig ist. Die Argumentation konzentriert sich dabei auf die Kommunikation gegenüber<br />
Konsumenten <strong>und</strong> auf die Frage, wie diese motiviert <strong>und</strong> <strong>in</strong> die Lage versetzt<br />
werden können, ihr Konsumverhalten an den Zielen der Nachhaltigkeit auszurichten.<br />
2 Öko-Werbung<br />
Es gibt verschiedene Gründe, weshalb klassische Öko-Werbung, die sich seit Beg<strong>in</strong>n<br />
der 1980er Jahre entwickelt hat, heute als Auslaufmodell gilt. Insgesamt ist sie oft<br />
nicht <strong>in</strong> der Lage, die Ziele zu erfüllen, die mit erfolgreicher Werbung generell verb<strong>und</strong>en<br />
s<strong>in</strong>d. Die zentralen Versäumnisse sollen hier vorgestellt werden, wobei jedoch<br />
darauf h<strong>in</strong>zuweisen ist, dass die Kritik nur bestimmte Tendenzen herausstreicht <strong>und</strong><br />
nicht verallgeme<strong>in</strong>ert werden darf. Selbstverständlich gab <strong>und</strong> gibt es auch gut gemachte<br />
Umwelt-Kommunikation im Allgeme<strong>in</strong>en <strong>und</strong> Öko-Werbung im Besonderen.<br />
Oft wurde es jedoch versäumt, den spezifischen <strong>in</strong>dividuellen Nutzen zu vermitteln,<br />
den umweltfre<strong>und</strong>liche Produkte für Konsumenten stiften können. Bei Hopfenbeck/Roth<br />
(1994, S. 88-125) gibt es zahlreiche Beispiele für Öko-Werbung, die sich