Nachhaltigkeits-Marketing in Theorie und Praxis - TUM
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104 Wilfried Konrad/Gerd Scholl<br />
� ökologische Ausrichtung, die Unterstützung von Bioprodukten <strong>und</strong> ressourcenschonenden<br />
Angeboten;<br />
� Unterstützung des regionalen Fachhandels <strong>und</strong> der kle<strong>in</strong>en Betriebe als Gegenentwurf<br />
zu großen Konzernen <strong>und</strong> Ketten.<br />
Dieser Vielfalt an positiven Aspekten standen Zweifel gegenüber, die auf der ökonomischen<br />
Tragfähigkeit der Karte beruhten. Insbesondere die geplante Jahresgebühr<br />
von 25 Euro rief Bedenken hervor, dass man beim Kauf der Karte letztlich mehr <strong>in</strong>vestiert<br />
als man durch Rabatte e<strong>in</strong>zusparen <strong>in</strong> der Lage ist.<br />
Der heterogene Charakter der vorgesehenen Anbieter sorgte e<strong>in</strong>erseits für e<strong>in</strong>e gewisse<br />
Verwirrung, da e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same L<strong>in</strong>ie nur schwer entdeckt werden konnte („Was hat<br />
Kultur mit Ökologie zu tun?“). Andererseits hatte dieses breite Spektrum auch zur<br />
Folge, dass e<strong>in</strong>dimensionale <strong>und</strong> klischeeartige Zuschreibungen begrenzt werden<br />
konnten. Als e<strong>in</strong>e Zielgruppe der K<strong>und</strong>enkarte wurden zwar „Ökos mit Bewusstse<strong>in</strong>sdenken“<br />
angeführt. Aber <strong>in</strong> der K<strong>und</strong>enkarte wurde durchaus das Potenzial gesehen,<br />
über diese eng umgrenzte Gruppe h<strong>in</strong>aus Attraktivität zu entfalten – für kulturell Interessierte,<br />
für Familien <strong>und</strong> <strong>in</strong> gewissem Maße auch für überdurchschnittlich preisbewusste<br />
<strong>und</strong> qualitätsorientierte Käuferschichten – die so genannten „Smart Shopper“<br />
(Grey Strategic Plann<strong>in</strong>g 1996).<br />
Die Inanspruchnahme der Rabatte sollte direkt am Verkaufsort stattf<strong>in</strong>den, damit der<br />
K<strong>und</strong>e die Ersparnis sofort spürt. Bei e<strong>in</strong>er Karte, die zuvor gekauft werden muss,<br />
wird die direkte Vergütung geradezu erwartet. Andere Modelle, wie Rabattheftchen<br />
oder Punktesammeln, wurden abgelehnt.<br />
Bezüglich Name <strong>und</strong> Claim der Karte wurde deutlich, dass diese entsprechend ihrer<br />
mehrdimensionalen Zielrichtung sowohl ökologische Bezüge aufweisen als auch den<br />
Sparaspekt zum Ausdruck br<strong>in</strong>gen müssten. Das Layout von Karte <strong>und</strong> Werbemitteln<br />
sollte die Vielfalt der K<strong>und</strong>enkarte zum Ausdruck br<strong>in</strong>gen, <strong>in</strong>formativ wirken <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e<br />
moderne Ästhetik aufweisen.<br />
Konturen des Kommunikationskonzepts<br />
Aufbauend auf den Ergebnissen der Fokusgruppen wurde e<strong>in</strong> Kommunikationskonzept<br />
für die K<strong>und</strong>enkarte entwickelt, das die Elemente Zielgruppenbestimmung <strong>und</strong><br />
Positionierung be<strong>in</strong>haltet.