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Nachhaltigkeits-Marketing in Theorie und Praxis - TUM

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Migros: <strong>Nachhaltigkeits</strong>-<strong>Market<strong>in</strong>g</strong> zwischen Tradition <strong>und</strong> Innovation 205<br />

Migros setzt sich Ziele, versucht überall, wo sie kann, Verantwortung zu übernehmen,<br />

Verbesserungen zu erreichen, Probleme zu lösen.<br />

Hildesheimer: Sie sagen, wo Migros kann. Wo können Sie? Was ist Ihre Strategie zur<br />

Festlegung von Schwerpunkten?<br />

Borsani: E<strong>in</strong>erseits überlegen wir uns, wo wir uns engagieren können, wo unsere Verantwortung<br />

im Feld der Nachhaltigkeit liegt. Wir stellen also den Zusammenhang dar<br />

zwischen unserem Kerngeschäft, der Beschaffung <strong>und</strong> dem Wiederverkauf von Waren,<br />

<strong>und</strong> den Imperativen der Nachhaltigkeit: Soziale Beschaffung, ökologische Produktion<br />

<strong>und</strong> Erfolg am Markt. Aus diesen drei Gesichtspunkten leiten wir unsere Strategie<br />

ab. So ist die Entstehung des Dachlabels „Engagement“ zu erklären, welches der<br />

K<strong>und</strong>schaft den Mehrnutzen des gelabelten Produkts, aber auch die Orientierung im<br />

Laden, sowie vertiefte H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>s<strong>in</strong>formation br<strong>in</strong>gt. Aus der stetigen Analyse der<br />

K<strong>und</strong>enbedürfnisse <strong>und</strong> der ökologischen <strong>und</strong> sozialen Probleme, mit denen wir als<br />

Beschaffer konfrontiert werden, entstehen dann auch Projekte, die e<strong>in</strong>en eher transformativen<br />

Charakter haben wie z.B. das Palmölprojekt. Die Projekte von Migros s<strong>in</strong>d<br />

zwar e<strong>in</strong>erseits pionierhaft, aber immer auch sehr realistisch. Es werden alle Aspekte<br />

analysiert, bevor e<strong>in</strong> Produkt auf den Markt gelangt: Kann man das Projekt über e<strong>in</strong>e<br />

längere Zeit durchziehen, kann man es auch weiterverfolgen, wenn die Konjunktur<br />

schlecht läuft? Auch <strong>in</strong> den letzten zwei, drei Jahren der Konjunkturflaute hat Migros<br />

an solchen Projekten festgehalten. Das kann man auch als nachhaltig <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ökonomischen<br />

S<strong>in</strong>ne sehen, denn nur glaubwürdige Unternehmen bestehen im Konkurrenzkampf.<br />

Hildesheimer: Zum Abschluss: Im bereits erwähnten Workshop wurden die Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Teilnehmer gefragt, welche Erfolgsfaktoren für das <strong>Nachhaltigkeits</strong>-<br />

<strong>Market<strong>in</strong>g</strong> wichtig s<strong>in</strong>d. Zwei Begriffe wurden als absolut zentral <strong>und</strong> unabd<strong>in</strong>gbar<br />

genannt: Glaubwürdigkeit <strong>und</strong> Durchhaltevermögen. Haben Sie dem noch etwas h<strong>in</strong>zuzufügen?<br />

Borsani: Mut, etwas anzupacken, auch wenn die Lösung noch nicht perfekt ist <strong>und</strong><br />

man sich Kritiken aussetzt. Demut, auch mal e<strong>in</strong>e Entscheidung zu überdenken.

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