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Nachhaltigkeits-Marketing in Theorie und Praxis - TUM

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<strong>Nachhaltigkeits</strong>-<strong>Market<strong>in</strong>g</strong> von Lebensmittelproduzenten 163<br />

2 Fallstudie Napfmilch<br />

Die Napfmilch AG wurde im Jahr 1998 von Kle<strong>in</strong>bauern aus dem Napfgebiet gegründet<br />

(geografische Lage: Luzerner H<strong>in</strong>terland bis Emmental). Die Selbsthilfeorganisation<br />

führt die Kernkompetenzen der Landwirte der Region <strong>in</strong> Milchherstellung <strong>und</strong><br />

Kräuteranbau zusammen <strong>und</strong> produziert e<strong>in</strong>en Kräuterfrischkäse, der nahezu die e<strong>in</strong>zige<br />

Alternative zu den über 90% importierten Kräuterkäseprodukten darstellt. Das Sortiment<br />

von Napfmilch umfasst heute 30 Produkte. Das Unternehmen beschäftigt sechs<br />

Mitarbeiter <strong>und</strong> erwirtschaftete im Jahr 2002 r<strong>und</strong> 2,3 Millionen Euro Umsatz.<br />

Normatives <strong>Nachhaltigkeits</strong>-<strong>Market<strong>in</strong>g</strong><br />

Für Napfmilch ist der ökonomische Erfolg ke<strong>in</strong> Selbstzweck, sondern die Unternehmensentwicklung<br />

ist eng mit der nachhaltigen Entwicklung der Napfregion verb<strong>und</strong>en.<br />

Daher ist e<strong>in</strong> wichtiger Gr<strong>und</strong>satz des Unternehmens, vorwiegend Produkte aus dieser<br />

Region zu verwenden <strong>und</strong> – wenn das nicht möglich ist – Schweizer Produkte.<br />

„Die Napfmilch AG ist bestrebt, ihr Sortiment unter E<strong>in</strong>bezug der Ressourcen der Napfregion zu<br />

pflegen <strong>und</strong> auszubauen. E<strong>in</strong>e besonders wichtige Rolle spielt dabei die Napfregion als Kompetenzzentrum<br />

für den Anbau von Kräutern.“ (Napfmilch 2001, S. 15)<br />

Die langfristige ökonomische Entwicklung des Unternehmens dient der Erhöhung der<br />

Wertschöpfung <strong>in</strong> der Region, <strong>und</strong> kurzfristige ökonomische Ziele sichern das Überleben<br />

der Aktiengesellschaft.<br />

� „Die Napfmilch AG will dazu beitragen, die bäuerlichen E<strong>in</strong>kommen <strong>in</strong> der Napfregion für<br />

die Zukunft zu sichern.<br />

� Die Napfmilch AG will <strong>in</strong> der Napfregion Arbeitsplätze schaffen.<br />

� Die Napfmilch AG ist bestrebt, die Attraktivität der Napfregion als Wirtschaftsgebiet zu<br />

fördern.<br />

� Die Napfmilch AG verfolgt das Ziel, genügend Gesamtkapitalrendite zu erwirtschaften, um<br />

ihre Z<strong>in</strong>sen <strong>und</strong> Abschreibungen zu f<strong>in</strong>anzieren.“ (Napfmilch 2001, S. 15)<br />

Wichtige soziale bzw. ökologische Zielsetzungen s<strong>in</strong>d die „Pflege“ der Mitarbeiter<br />

<strong>und</strong> der Umwelt.<br />

� „Die Napfmilch AG betrachtet ihre Mitarbeitenden als den wichtigsten Erfolgsfaktor <strong>und</strong><br />

geht entsprechend pfleglich mit ihnen um.“<br />

� Die Napfmilch AG will helfen, die Napfregion als unversehrte Region zu erhalten.<br />

� Die Napfmilch AG geht mit den Ressourcen der Napfregion sorgsam um <strong>und</strong> pflegt bei ihrer<br />

Tätigkeit die Gr<strong>und</strong>sätze der Ökologie.“ (Napfmilch 2001, S. 15)<br />

Die K<strong>und</strong>enperspektive wird im Leitbild vernachlässigt, obwohl Napfmilch marktorientiert<br />

wirtschaftet.

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