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Nachhaltigkeits-Marketing in Theorie und Praxis - TUM

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88 Frank-Mart<strong>in</strong> Belz/Daria Ditze<br />

Während die Nutzen-Aspekte Geschmack/Genuss <strong>und</strong> Lifestyle <strong>in</strong> den darauf folgenden<br />

Jahren immer häufiger genannt werden, rücken die Aspekte Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Frische<br />

immer mehr <strong>in</strong> den H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>.<br />

Anzahl der Anzeigen<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002<br />

Geschmack, Genuss<br />

Lifestyle<br />

Ges<strong>und</strong>heit<br />

Frische<br />

Abbildung 2: Entwicklung der Nutzen-Aspekte <strong>in</strong> der Werbung für nachhaltige Lebensmittelprodukte<br />

Wie lässt sich dieser Verlauf erklären? Die stärkere Betonung von Geschmack/Genuss<br />

<strong>und</strong> Lifestyle sche<strong>in</strong>t geeignet, um die nachhaltigen Lebensmittelprodukte aus der Nische<br />

herauszuführen <strong>und</strong> neben den sozial-ökologischen Aktiven <strong>in</strong>sbesondere auch<br />

die Zielgruppe der sozial-ökologisch Aktivierbaren anzusprechen. Warum spielt die<br />

Ges<strong>und</strong>heit ke<strong>in</strong>e große Rolle <strong>in</strong> der <strong>Nachhaltigkeits</strong>-Werbung? Die Bio- <strong>und</strong> Fair<br />

Trade-Produkte werden vom Konsumenten zwar als gesünder erachtet, damit jedoch<br />

aktiv zu werben, könnte sich aus zwei Gründen als problematisch erweisen: Zum e<strong>in</strong>en<br />

fehlt der wissenschaftliche Nachweis, dass Bio-/Fair Trade-Produkte tatsächlich gesünder<br />

als herkömmliche Lebensmittelprodukte s<strong>in</strong>d. Darüber h<strong>in</strong>aus garantiert die<br />

biologische Anbauweise auch ke<strong>in</strong>e Schadstofffreiheit der Produkte. Zum anderen<br />

könnte sich e<strong>in</strong>e solche positive Auslobung diskrim<strong>in</strong>ierend auf den Rest des Coop-<br />

Food-Sortiments auswirken, welches aus konventioneller Landwirtschaft oder <strong>in</strong>tegrierter<br />

Produktion stammt.<br />

H<strong>in</strong>sichtlich der Kosten können drei Aspekte differenziert werden: Preisaktionen, Bonuspunkte<br />

im Rahmen e<strong>in</strong>er K<strong>und</strong>enkarte (Coop Card) <strong>und</strong> „Convenience“-<br />

Eigenschaften. Letztere reduzieren die Verarbeitungskosten <strong>und</strong> werden deshalb zu<br />

den Kosten-Aspekten gezählt (z.B. tiefgekühltes Bio-Gemüse oder Bio-<br />

Fertiggerichte). Im Gegensatz zu den Nutzen-Aspekten treten die Kosten-Aspekte <strong>in</strong>

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