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Nachhaltigkeits-Marketing in Theorie und Praxis - TUM

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<strong>Nachhaltigkeits</strong>-<strong>Market<strong>in</strong>g</strong> <strong>in</strong> der Baubranche 127<br />

vor der Beschaffung bereits an die Entsorgung zu denken, ökologische Baumaterialien<br />

e<strong>in</strong>zusetzen <strong>und</strong> auf Alternativenergien umzusteigen (z.B. Sonnenkollektoren, Holzschnitzel,<br />

Fernwärme). Die soziale Verantwortung wird <strong>in</strong> der Form wahrgenommen,<br />

dass der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit auf familien- <strong>und</strong> k<strong>in</strong>derfre<strong>und</strong>lichen<br />

Wohnungen liegt, dass preisgünstige Alterswohnungen erhalten bzw. erweitert werden<br />

<strong>und</strong> dass überbaute Wohnungen rollstuhlgängig gemacht werden. Der ökonomische<br />

Erfolg bemisst sich <strong>in</strong> der Vermeidung jeglichen Leerwohnungsbestandes, der dauerhaften<br />

Wertsicherung des Vermögens <strong>und</strong> der überdurchschnittlichen Verz<strong>in</strong>sung des<br />

Anteilsche<strong>in</strong>kapitals. Mit diesen Zielsetzungen leistet die bgm substantielle Beiträge<br />

zur Reduktion der sozial-ökologischen Schadschöpfung <strong>und</strong> gibt als Nachfrager von<br />

Bauleistungen wichtige Impulse für die vorgelagerten Stufen, d.h. für die Bauunternehmen<br />

<strong>und</strong> Baumaterialhersteller.<br />

3 <strong>Nachhaltigkeits</strong>-<strong>Market<strong>in</strong>g</strong> von Unternehmen <strong>in</strong> der Baubranche<br />

Normative Ebene<br />

<strong>Nachhaltigkeits</strong>-<strong>Market<strong>in</strong>g</strong> orientiert sich am Leitbild der nachhaltigen Entwicklung,<br />

welche die Bedürfnisse der heutigen Generation auf e<strong>in</strong>e Art <strong>und</strong> Weise befriedigen<br />

will, dass auch zukünftige Generationen ihre Bedürfnisse befriedigen können (Hauff<br />

1987). Die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit umfassen Ökonomie, Ökologie <strong>und</strong><br />

Soziales (sog. „Drei-Säulen-Modell“), die von Unternehmen verantwortungsvoll <strong>in</strong>tegriert<br />

werden müssen (Dyllick/Hockerts 2002, S. 130-141). Die <strong>in</strong>tegrierte Betrachtung<br />

von ökonomischen, ökologischen <strong>und</strong> sozialen Aspekten erhöht die Anforderungen im<br />

Produkt- <strong>und</strong> Leistungsbereich (Kirchgeorg 2001, S. 3-4). Dabei geht es nicht um die<br />

e<strong>in</strong>malige Aussöhnung der Trias, sondern vielmehr um e<strong>in</strong> permanentes Abwägen vor<br />

dem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> sich verändernder Rahmenbed<strong>in</strong>gungen. Die Verankerung der Nachhaltigkeit<br />

<strong>in</strong> Unternehmensleitbildern <strong>und</strong> -gr<strong>und</strong>sätzen erleichtert diese anspruchsvolle<br />

Aufgabe <strong>und</strong> gibt normative Orientierungen für das Management <strong>und</strong> die Mitarbeiter<br />

(Beitrag Belz). E<strong>in</strong> exemplarisches Beispiel für die Verankerung des <strong>Nachhaltigkeits</strong>gedankens<br />

im Unternehmensleitbild ist die Ernst Schweizer AG, die mit knapp<br />

500 Mitarbeitern <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em Umsatz von 72 Mio. Euro im Jahr 2003 e<strong>in</strong>es der größten<br />

Metallbauunternehmen der Schweiz ist (Ernst Schweizer AG Metallbau 2004, S. 2).<br />

Sie bietet Lösungen für den Neubau <strong>und</strong> die Instandhaltung <strong>und</strong> Modernisierung von<br />

Wohn- <strong>und</strong> Bürohäusern an <strong>und</strong> ist <strong>in</strong> den Bereichen Fassaden, Fenster, Metallbau <strong>und</strong><br />

Sonnenenergie tätig. Das <strong>Nachhaltigkeits</strong>-Leitbild der Ernst Schweizer AG Metallbau<br />

besteht aus vier Eckpfeilern (Abb. 1).

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