Nachhaltigkeits-Marketing in Theorie und Praxis - TUM
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Öko- <strong>und</strong> Sozio-Sponsor<strong>in</strong>g <strong>in</strong> der Telekommunikationsbranche 229<br />
2 Vom Sponsor<strong>in</strong>g zum Öko- <strong>und</strong> Sozio-Sponsor<strong>in</strong>g<br />
Begriffliche Bestimmungen<br />
Sponsor<strong>in</strong>g kann allgeme<strong>in</strong> def<strong>in</strong>iert werden als „die Planung, Organisation, Durchführung<br />
<strong>und</strong> Kontrolle sämtlicher Aktivitäten, die mit der Bereitstellung von Geld,<br />
Sachmitteln, Dienstleistungen oder Know-how durch Unternehmen <strong>und</strong> Institutionen<br />
zur Förderung von Personen <strong>und</strong>/oder Organisationen <strong>in</strong> den Bereichen Sport, Kultur,<br />
Soziales, Umwelt <strong>und</strong>/oder Medien verb<strong>und</strong>en s<strong>in</strong>d, um damit gleichzeitig Ziele der<br />
Unternehmenskommunikation zu erreichen” (Bruhn 1991, S. 21). In diesem S<strong>in</strong>ne ist<br />
Sponsor<strong>in</strong>g e<strong>in</strong> Geschäft, das auf Gegenseitigkeit beruht, d.h. dass für eigene Leistungen<br />
auch immer konkrete Gegenleistungen erwartet werden. Im Unterschied dazu stehen<br />
das Mäzenatentum <strong>und</strong> das Spendenwesen, welche primär aus altruistischen Motiven<br />
erfolgen. Beim Sponsor<strong>in</strong>g ist aus Sicht des Sponsors das Werbemotiv dom<strong>in</strong>anter<br />
als das Fördermotiv <strong>und</strong> die Bed<strong>in</strong>gungen über Leistung <strong>und</strong> Gegenleistung werden<br />
<strong>in</strong>tensiv ausgehandelt <strong>und</strong> vertraglich geregelt (ebd., S. 24). Sponsor<strong>in</strong>g stellt e<strong>in</strong>en<br />
wichtigen Bestandteil der <strong>in</strong>tegrierten Unternehmenskommunikation dar <strong>und</strong> ist e<strong>in</strong><br />
Instrument, das vielfältig e<strong>in</strong>gesetzt werden kann.<br />
Öko-Sponsor<strong>in</strong>g stellt e<strong>in</strong>e Kooperation zwischen Unternehmen <strong>und</strong> E<strong>in</strong>zelpersonen<br />
oder Organisationen dar, die sich ausschließlich <strong>und</strong> nicht-kommerziell mit der Thematisierung<br />
von ökologischen Problemen <strong>und</strong>/oder dem Schutz beziehungsweise der<br />
Sanierung der natürlichen Umwelt des Menschen befasst (Hermanns 1997, S. 85). Analog<br />
dazu kann man Sozio-Sponsor<strong>in</strong>g verstehen als e<strong>in</strong>e Kooperation zwischen Unternehmen<br />
<strong>und</strong> E<strong>in</strong>zelpersonen oder Organisationen, die ausschließlich <strong>und</strong> nichtkommerziell<br />
humanitäre Probleme von Individuen, Gruppen <strong>und</strong>/oder der Gesellschaft<br />
aufgreifen, thematisieren <strong>und</strong>/oder lösen (ebd., S. 90).<br />
Trotz der klaren Abgrenzung der Begriffe Sponsor<strong>in</strong>g, Mäzenatentum <strong>und</strong> Spendenwesen<br />
<strong>in</strong> der Literatur hat sich <strong>in</strong> der Sponsor<strong>in</strong>g-<strong>Praxis</strong> e<strong>in</strong> teilweise sehr weitgefasstes<br />
Verständnis des Begriffes Sponsor<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>gestellt. Dies führt dazu, dass <strong>in</strong> der Umgangssprache<br />
nahezu jede Form der Förderung von E<strong>in</strong>zelpersonen, Gruppen oder Organisationen<br />
durch Unternehmen als „Sponsor<strong>in</strong>g“ bezeichnet wird (Bruhn 1991,<br />
S. 19). Dar<strong>in</strong> dürfte auch e<strong>in</strong> wesentlicher Gr<strong>und</strong> liegen, dass e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige Zuweisung<br />
der unternehmerischen Aktivitäten <strong>in</strong> den Bereichen Ökologie <strong>und</strong> Soziales zum<br />
Sponsor<strong>in</strong>g oder Mäzenatentum/Spendenwesen sich nicht nur für Außenstehende,<br />
sondern oftmals auch für das Unternehmen selbst als schwierig erweist. Deshalb ist<br />
davon auszugehen, dass e<strong>in</strong>e Vielzahl von Unternehmen ihre ökologischen <strong>und</strong>