Arbeits- und berufsbezogene Orientierung in der medizinischen
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Die Funktionelle Jobanalyse am Beispiel des Berufes „Dachdecker“:<br />
Aufgabengebiet unter an<strong>der</strong>em:<br />
� Verlegen von Ziegeln, Schieferplatten, Holzsch<strong>in</strong>deln, Betondachste<strong>in</strong>en<br />
� Versetzen von Dachfenstern, Erstellen von Wärmedämmschichten<br />
� Fassadenisolierung, Auftrag von Dichtungsbelag, Reparatur von <strong>und</strong>ichten Dächern<br />
� Verlegen von Dachfolien, Verschweißen von Bitumenbahnen vor allem bei Flachdächern <strong>und</strong><br />
Giebeldächern mit ger<strong>in</strong>ger Dachneigung<br />
� Aufbr<strong>in</strong>gen von Isolieranstrich, Bitumenanstrich <strong>und</strong> Dickanstrich als Feuchtigkeitssperre im<br />
Bodenbereich <strong>und</strong> Dachaufbau<br />
� Aufstellen von <strong>Arbeits</strong>geräten <strong>und</strong> Gerüstbauteilen, z. B. Liftanlage für Dachziegel<br />
� Materialtransport über Gerüste, Leitern <strong>und</strong> Treppenhäuser.<br />
Belastende Tätigkeiten s<strong>in</strong>d i. d. R.:<br />
� hohe Belastung <strong>der</strong> Wirbelsäule durch Heben <strong>und</strong> Tragen von schweren Lasten beim Materialtransport<br />
<strong>und</strong> beim Anbr<strong>in</strong>gen des Dachbelages (zeitweise bis zu 30 kg auf Leitern <strong>und</strong> Gerüsten)<br />
� überwiegend Arbeit im Knien <strong>und</strong> Hocken o<strong>der</strong> <strong>in</strong> vorgebeugter Haltung (Flachdach, Bodenbeläge)<br />
� überwiegend Arbeit <strong>in</strong> seitwärts geneigter <strong>und</strong> verdrehter Haltung bei Ziegelbedeckung<br />
� überwiegend hohe Belastung von Händen <strong>und</strong> Armen durch hohe Anzahl an Wie<strong>der</strong>holungen<br />
� überwiegend hohe Belastung des Schultergürtel- <strong>und</strong> Nackenbereiches durch repetitives Hantieren<br />
von Lasten (Dachziegel, Schieferplatten) <strong>in</strong> körperfernen Ausführungsbed<strong>in</strong>gungen<br />
� überwiegend hohe statische Belastungen des Schultergürtel- <strong>und</strong> Nackenbereiches durch statische<br />
Beanspruchung bei lang anhaltenden Tätigkeiten (Schweißbahnen verschweißen)<br />
� überdurchschnittliche Anfor<strong>der</strong>ungen an die Koord<strong>in</strong>ation bei lang andauern<strong>der</strong> Tätigkeit (auf<br />
Leitern)<br />
� Absturzgefahr durch Arbeit auf Leitern, Gerüsten <strong>und</strong> Dächern<br />
� E<strong>in</strong>wirkungen von Kälte, Nässe, Zugluft <strong>und</strong> Hitze durch Arbeit im Freien.<br />
Geme<strong>in</strong>same Zielerarbeitung durch SMART<br />
Im Rahmen e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen Zielerarbeitung mit den Rehabilitanden (Erarbeitung von<br />
Aktivitätszielen) anhand des SMART-Bogens wird <strong>der</strong> Versicherte gebeten, möglichst fünf für ihn<br />
relevante Aktivitäten des beruflichen Alltags aufzulisten, bei denen er sich e<strong>in</strong>geschränkt fühlt. Diese<br />
soll er nach Wichtigkeit <strong>und</strong> aktueller Ausführbarkeit bewerten. H<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Kriterien spezifisch –<br />
messbar – akzeptabel - realistisch - term<strong>in</strong>iert (SMART) stimmen Rehabilitand <strong>und</strong> Therapeut unter<br />
beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung <strong>der</strong> beruflichen Perspektive die wichtigsten Ziele ab <strong>und</strong> halten diese<br />
schriftlich fest. Die Unterschrift des Rehabilitanden bestätigt die konkrete Zielvere<strong>in</strong>barung. In <strong>der</strong><br />
Regel besteht das Globalziel für Rehabilitand <strong>und</strong> Reha-Team dar<strong>in</strong>, die Leistungsfähigkeit für den<br />
bisherigen <strong>Arbeits</strong>platz wie<strong>der</strong> herzustellen. In enger Zusammenarbeit zwischen Versichertem <strong>und</strong><br />
Reha-Team werden <strong>in</strong>dividuell erreichbare <strong>und</strong> messbare Etappenziele formuliert, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Therapie<br />
die aktive Mitarbeit des Rehabilitanden begünstigen <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e persönliche Kompetenz im<br />
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