Arbeits- und berufsbezogene Orientierung in der medizinischen
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ihrer Tätigkeit angesichts von <strong>Arbeits</strong>anfor<strong>der</strong>ungen, Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> mentalen Ressourcen nachzu-<br />
gehen. Die <strong>Arbeits</strong>fähigkeit wird dabei durch die <strong>in</strong>dividuellen Ressourcen <strong>der</strong> Arbeitnehmer (körper-<br />
liche, mentale, soziale Fähigkeiten, Ges<strong>und</strong>heit, Kompetenz, Werte) sowie die Arbeit (<strong>Arbeits</strong><strong>in</strong>halt,<br />
<strong>Arbeits</strong>organisation, soziales <strong>Arbeits</strong>umfeld, Führung) bestimmt. Der Punktwert steht für das Ausmaß<br />
<strong>der</strong> Übere<strong>in</strong>stimmung dieser beiden Komponenten.<br />
Die Kurzversion des ABI unterscheidet sich von <strong>der</strong> Langversion ausschließlich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> vor-<br />
gegebenen aktuellen Krankheitsbil<strong>der</strong> (Kurzversion 13, Langversion 51 Krankheiten).<br />
Weiterführende Informationen zum Verfahren f<strong>in</strong>den sich unter:<br />
www.arbeitsfaehigkeit.uni-wuppertal.de/<strong>in</strong>dex.php?Literatur-deutsch<br />
3.4.2 Erfassung von Kontextfaktoren<br />
<strong>Arbeits</strong>bezogenes Verhaltens- <strong>und</strong> Erlebensmuster (AVEM)<br />
(Schaarschmidt <strong>und</strong> Fischer, 2006)<br />
Der AVEM ist e<strong>in</strong> Selbste<strong>in</strong>schätzungsfragebogen, <strong>der</strong> für den E<strong>in</strong>satz im Rahmen arbeits- <strong>und</strong> ge-<br />
s<strong>und</strong>heitspsychologischer Fragestellungen gedacht ist. Das Verfahren erlaubt Aussagen über ges<strong>und</strong>-<br />
heitsför<strong>der</strong>liche Verhaltens- <strong>und</strong> Erlebensmuster bei <strong>der</strong> Bewältigung von <strong>Arbeits</strong>- <strong>und</strong> Be-<br />
rufsanfor<strong>der</strong>ungen. Es werden dabei vier solcher Muster unterschieden: Muster G (Engagement,<br />
Wi<strong>der</strong>standskraft <strong>und</strong> Wohlbef<strong>in</strong>den), Muster S (Schonung), Risikomuster A (Selbstüberfor<strong>der</strong>ung)<br />
<strong>und</strong> Risikomuster B (Überfor<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> Resignation). Während Muster G ges<strong>und</strong>heitsför<strong>der</strong>liches<br />
Verhalten <strong>und</strong> Erleben anzeigt, weisen die Muster A <strong>und</strong> B auf unterschiedliche Ges<strong>und</strong>heitsgefähr-<br />
dungen h<strong>in</strong>. Muster S wie<strong>der</strong>um ist weniger unter Ges<strong>und</strong>heits-, son<strong>der</strong>n mehr unter Motivationsas-<br />
pekten von Interesse.<br />
Die 66 Items des Fragebogens verteilen sich auf elf Dimensionen (siehe Tabelle 3.5), die zu den drei<br />
Bereichen „<strong>Arbeits</strong>engagement“, „Wi<strong>der</strong>standskraft“ <strong>und</strong> „Wohlbef<strong>in</strong>den/psychologischer Schutz-<br />
faktor“ zusammengefasst werden können. Die Auswertung erfolgt <strong>in</strong> zwei Schritten: Zunächst<br />
werden die Skalenwerte ermittelt. Anhand des <strong>in</strong>dividuellen Profils des Probanden, das sich mit Hilfe<br />
e<strong>in</strong>er computergestützten Auswertung daraus ableitet, wird dann die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeiten für die<br />
Zugehörigkeit zu den vier Mustern G, S, A <strong>und</strong> B berechnet. Die Kurzversion des AVEM umfasst 44<br />
Items.<br />
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