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Arbeits- und berufsbezogene Orientierung in der medizinischen

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3.1 Screen<strong>in</strong>g-Verfahren zur Identifikation von Rehabilitanden<br />

mit arbeits- <strong>und</strong> <strong>berufsbezogene</strong>n Problemlagen<br />

In <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>isch-beruflich orientierten Rehabilitation werden Screen<strong>in</strong>g-Verfahren unter an<strong>der</strong>em<br />

dazu e<strong>in</strong>gesetzt, um festzustellen, ob e<strong>in</strong> Rehabilitand arbeits- <strong>und</strong> <strong>berufsbezogene</strong> Rehabilitations-<br />

maßnahmen benötigt. Werden durch das Screen<strong>in</strong>g Risiken für arbeits- <strong>und</strong> <strong>berufsbezogene</strong> Prob-<br />

lemlagen entdeckt, sollen diese durch e<strong>in</strong>e anschließende ausführlichere Diagnostik spezifiziert<br />

werden (vgl. Kapitel 3.2 bis 3.4).<br />

Die Screen<strong>in</strong>g-Verfahren zur Ermittlung arbeits- <strong>und</strong> <strong>berufsbezogene</strong>r Probleme können zum e<strong>in</strong>en<br />

vor <strong>der</strong> Rehabilitation bei <strong>der</strong> sozialmediz<strong>in</strong>ischen Begutachtung durch die Leistungsträger e<strong>in</strong>gesetzt<br />

werden, um e<strong>in</strong>e bedarfsgerechte Zuweisung des Antragstellers zu ermöglichen. Zum an<strong>der</strong>en kön-<br />

nen sie kurz vor bzw. zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Rehabilitation durch den Leistungserbr<strong>in</strong>ger verwendet werden,<br />

um die arbeits- <strong>und</strong> <strong>berufsbezogene</strong> Behandlung bedarfsgerecht zu steuern.<br />

Für die Identifikation von arbeits- <strong>und</strong> <strong>berufsbezogene</strong>n Problemlagen <strong>in</strong> <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen Rehabili-<br />

tation s<strong>in</strong>d verschiedene Screen<strong>in</strong>g-Instrumente entwickelt <strong>und</strong> validiert worden, welche hier kurz<br />

vorgestellt werden. Bei den Instrumenten handelt es sich um kurze Fragebögen, die von Patienten<br />

e<strong>in</strong>fach <strong>und</strong> <strong>in</strong> weniger als fünf M<strong>in</strong>uten zu bearbeiten s<strong>in</strong>d. Die drei hier genannten Verfahren s<strong>in</strong>d<br />

unabhängig von <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> Erkrankung e<strong>in</strong>setzbar (generisch).<br />

Beim Würzburger Screen<strong>in</strong>g (Löffler et al., 2009) handelt es sich um e<strong>in</strong>en Fragebogen für den E<strong>in</strong>-<br />

satz <strong>in</strong> Rehabilitationse<strong>in</strong>richtungen mit neun Fragen zu den Themenbereichen „Subjektive Erwerbs-<br />

prognose“, „Berufliche Belastung“ <strong>und</strong> „Interesse an <strong>berufsbezogene</strong>n Therapieangeboten“. Ferner<br />

existiert e<strong>in</strong>e Kurzfassung zur Verwendung im Rahmen <strong>der</strong> sozialmediz<strong>in</strong>ischen Begutachtung. Das<br />

Würzburger Screen<strong>in</strong>g wurde bisher bei <strong>der</strong> Reha-Antragstellung wie auch bei kardiologisch, ortho-<br />

pädisch, pneumologisch <strong>und</strong> psychosomatisch erkrankten Patienten getestet. Es hat sich für alle ge-<br />

nannten Bereiche als tauglich erwiesen.<br />

Beispielfragen aus dem "Würzburger Screen<strong>in</strong>g"<br />

• Glauben Sie, dass Sie nach <strong>der</strong> Reha-Maßnahme wie<strong>der</strong> an Ihrem bisherigen <strong>Arbeits</strong>platz tätig<br />

se<strong>in</strong> können?<br />

• Tragen Belastungen am <strong>Arbeits</strong>platz zu Ihren ges<strong>und</strong>heitlichen Beschwerden bei?<br />

• Haben Sie Interesse, berufliche Probleme im Rahmen <strong>der</strong> Reha-Maßnahme zu bearbeiten?<br />

SIBAR, das Screen<strong>in</strong>g-Instrument für Beruf <strong>und</strong> Arbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Rehabilitation (Bürger & Deck, 2009), ist<br />

e<strong>in</strong> kurzer Fragebogen, <strong>der</strong> mit elf Items auf e<strong>in</strong>e DIN-A4-Seite passt. E<strong>in</strong>e längere Version umfasst<br />

neben den wichtigsten demographischen Daten zusätzlich e<strong>in</strong>e differenziertere Erfassung <strong>der</strong> beruf-<br />

lichen Belastungen <strong>und</strong> des subjektiven Bedarfs an unterschiedlichen <strong>berufsbezogene</strong>n Behand-<br />

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