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Arbeits- und berufsbezogene Orientierung in der medizinischen

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Wesentliche Inhalte<br />

Die Überprüfung bzw. För<strong>der</strong>ung tätigkeitsorientierter <strong>und</strong> sozialer Kernkompetenzen erfolgt<br />

kl<strong>in</strong>ik<strong>in</strong>tern <strong>in</strong> verschiedenen <strong>Arbeits</strong>bereichen bzw. außerhalb <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik unter realen<br />

<strong>Arbeits</strong>bed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Betrieb o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>em Berufsför<strong>der</strong>ungswerk.<br />

Die <strong>in</strong>terne BE be<strong>in</strong>haltet – über die Überprüfung kognitiver Gr<strong>und</strong>funktionen h<strong>in</strong>aus – tätigkeitsspe-<br />

zifisch beispielsweise Erprobungen an EDV-<strong>Arbeits</strong>plätzen, <strong>in</strong> Werkstätten, im Lager, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hauswirt-<br />

schaft, an kaufmännischen <strong>und</strong> gewerblichen <strong>Arbeits</strong>plätzen o<strong>der</strong> auch im Außenbereich <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik.<br />

Standardisierte Bewertungsmodule <strong>in</strong> Anlehnung an das diagnostische Instrumentarium MELBA<br />

(Psychologische Merkmalprofile zur E<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>ung Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ter <strong>in</strong> Arbeit)/IDA (Instrumentarium zur<br />

Diagnostik von <strong>Arbeits</strong>fähigkeiten) o<strong>der</strong> FCE-Systeme (Functional Capacity Evaluation) sollten dabei<br />

zur Anwendung kommen (vgl. Kapitel 3.2). Die Diagnostik kann durch psychometrische Testverfahren<br />

(z. B. zu <strong>Arbeits</strong>motivation) ergänzt werden.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> externen BE kann untersucht werden, ob <strong>der</strong> Rehabilitand den Anfor<strong>der</strong>ungen se<strong>in</strong>es<br />

bisherigen Tätigkeitsfeldes noch gewachsen ist. Alternativ kann es darum gehen, e<strong>in</strong> neues Tätig-<br />

keitsfeld kennen zu lernen, wenn die alte Tätigkeit nicht mehr ausgeübt werden kann. Überprüft<br />

werden <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die Dauerbelastbarkeit, das Verhalten bei Mehrfachanfor<strong>der</strong>ungen, <strong>Arbeits</strong>-<br />

verhalten <strong>und</strong> -leistung, Sozialverhalten sowie die psychische <strong>und</strong> körperliche Belastbarkeit des Re-<br />

habilitanden. Insbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> <strong>der</strong> Psychosomatik <strong>und</strong> bei Abhängigkeitserkrankungen geht es hierbei<br />

therapeutisch auch um die För<strong>der</strong>ung sozialer Kompetenzen im beruflichen Kontext, das Bearbeiten<br />

berufsrelevanter problematischer Verhaltensmuster, das Üben e<strong>in</strong>er Alltagsdurchführung, die Ver-<br />

besserung <strong>der</strong> Stresskompetenz, das Knüpfen beruflich för<strong>der</strong>licher Kontakte sowie die Steigerung<br />

<strong>der</strong> Motivation zum Erhalt des <strong>Arbeits</strong>platzes bzw. zu e<strong>in</strong>er Bewerbung.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> BE erhält <strong>der</strong> Rehabilitand, soweit nötig, konkrete Hilfestellungen zum Umgang mit<br />

se<strong>in</strong>er Erkrankung am <strong>Arbeits</strong>platz.<br />

Durchführung<br />

Sowohl die <strong>in</strong>terne als auch die externe BE werden von <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik organisiert, gesteuert <strong>und</strong> supervi-<br />

diert. Die externe BE kann an e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>terne BE anschließen o<strong>der</strong> auch unabhängig davon durchgeführt<br />

werden.<br />

E<strong>in</strong>e BE mit diagnostischem Schwerpunkt sollte relativ zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Rehabilitation durchgeführt<br />

werden um weitere therapeutische Maßnahmen e<strong>in</strong>leiten zu können.<br />

E<strong>in</strong>e BE kann <strong>in</strong> Frage kommen, wenn im Rahmen <strong>der</strong> Anamnese o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>es Screen<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>e arbeits-<br />

<strong>und</strong> <strong>berufsbezogene</strong> Problemlage deutlich wird. Die BE wird im Allgeme<strong>in</strong>en als E<strong>in</strong>zelmaßnahme<br />

durchgeführt. Es können jedoch auch Kle<strong>in</strong>gruppenarbeiten (z. B. projektorientierte Gruppe), <strong>in</strong>sbe-<br />

son<strong>der</strong>e zur Erfassung sozialer Kompetenzen, s<strong>in</strong>nvoll se<strong>in</strong>.<br />

Bei e<strong>in</strong>er BE mit therapeutischem Schwerpunkt (<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> <strong>der</strong> Psychosomatik <strong>und</strong> bei Abhän-<br />

gigkeitserkrankungen) s<strong>in</strong>d regelmäßig E<strong>in</strong>zelterm<strong>in</strong>e bei e<strong>in</strong>em Bezugstherapeuten (z. B. Psychologe,<br />

Sozialarbeiter, Sozialpädagoge) unabd<strong>in</strong>gbar, um die Erkenntnisse aus dem Praktikum zu thematisie-<br />

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