Arbeits- und berufsbezogene Orientierung in der medizinischen
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Rehabilitationsprozess för<strong>der</strong>n. Die Etappenziele werden entsprechend des aktuellen<br />
Leistungsniveaus festgelegt <strong>und</strong> das Erreichen wöchentlich überprüft. Die Anfor<strong>der</strong>ungen werden <strong>in</strong><br />
Abhängigkeit von den Beobachtungen des tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsleitenden Therapeuten <strong>und</strong> den subjektiv emp-<br />
f<strong>und</strong>enen Beanspruchungen des Rehabilitanden (Borg-Skala) stetig erhöht. Die festgelegten<br />
Wochenziele für das Kraft- <strong>und</strong> Ausdauertra<strong>in</strong><strong>in</strong>g sowie für die arbeitsplatzbezogene Therapie<br />
müssen e<strong>in</strong>erseits das Erreichen des Globalzieles ermöglichen, an<strong>der</strong>erseits aber auch <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
jeweiligen Woche für den Versicherten erreichbar se<strong>in</strong>. Das Erreichen <strong>der</strong> Etappenziele begünstigt<br />
erfahrungsgemäß die Festigung des Kompetenzgefühls.<br />
Bestimmung des Fähigkeitsprofils durch den EFL-Screen<strong>in</strong>g-Test<br />
Beim EFL-Test nach Isernhagen absolviert <strong>der</strong> Proband 29 E<strong>in</strong>zeltests, verteilt auf 2 aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> fol-<br />
gende Tage. Der vollständige EFL-Test nach Isernhagen ersche<strong>in</strong>t jedoch im Rahmen von Leistungen<br />
<strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen Rehabilitation als zu aufwändig. Daher wurde von dem damaligen leitenden Medi-<br />
z<strong>in</strong>aldirektor <strong>der</strong> DRV Braunschweig-Hannover, Dr. med. Wilhelm Moesch, dem Chefarzt <strong>der</strong> Thera-<br />
piezentren Brunswiek / Friedrichshöhe, Dr. med. Detlev Kasprowski, sowie von Albrecht Jacobs,<br />
Gerhard Schnalke <strong>und</strong> Heiko Wehe (alle ARC-Gruppe) <strong>der</strong> EFL-Screen<strong>in</strong>g-Test entwickelt.<br />
Innerhalb dieses Screen<strong>in</strong>g-Tests werden fünf bis sieben wesentliche Anfor<strong>der</strong>ungen des <strong>Arbeits</strong>-<br />
platzes bestimmt <strong>und</strong> anschließend <strong>in</strong> arbeitsplatzbezogene Testsituationen umgesetzt. Der Test ist<br />
auf e<strong>in</strong>e St<strong>und</strong>e begrenzt <strong>und</strong> gibt Auskunft über die momentane funktionelle Leistungsfähigkeit be-<br />
zogen auf <strong>in</strong>dikationsbezogene Fragestellungen <strong>und</strong> bildet e<strong>in</strong>e sehr gute Gr<strong>und</strong>lage für e<strong>in</strong> arbeits-<br />
platzbezogenes Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsprogramm. Gr<strong>und</strong>sätzlich setzen sich die Testelemente aus drei bis fünf<br />
Basistätigkeiten <strong>und</strong> zwei bis vier arbeitsplatzspezifischen Tätigkeiten zusammen. Der EFL-Screen<strong>in</strong>g-<br />
Test wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> ARC-Gruppe von speziell geschulten Physiotherapeuten, Ergotherapeuten <strong>und</strong> Dip-<br />
lom-Sportlehrern <strong>in</strong> enger Zusammenarbeit mit dem Ärzteteam durchgeführt.<br />
Testelemente des EFL–Screen<strong>in</strong>g-Tests am Beispiel Dachdecker:<br />
typische Basistätigkeiten e<strong>in</strong>es Dachdeckers:<br />
� Heben<br />
� Tragen<br />
� Arbeit über Kopfhöhe<br />
Beispiele für arbeitsplatzspezifische Tätigkeit e<strong>in</strong>es Dachdeckers:<br />
� Gehen auf schmalen Trittflächen mit Gewichten<br />
� Treppe / Leiter steigen mit Gewichten<br />
� Montage im Knien<br />
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