Arbeits- und berufsbezogene Orientierung in der medizinischen
Arbeits- und berufsbezogene Orientierung in der medizinischen
Arbeits- und berufsbezogene Orientierung in der medizinischen
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
� Des Weiteren wird die psychische Leistungsfähigkeit erfasst über e<strong>in</strong> neuropsychologisches<br />
Screen<strong>in</strong>g (bei positivem Bef<strong>und</strong> durch e<strong>in</strong>e ausführliche neuropsychologische Bef<strong>und</strong>erhebung)<br />
sowie den psychologischen Bef<strong>und</strong> (Stressfähigkeit, Durchsetzungsvermögen, Teamfähigkeit,<br />
E<strong>in</strong>schränkungen durch Ängste, Verstimmungen <strong>und</strong> psychiatrische Komorbiditäten).<br />
� Das <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Arbeits</strong>platzanalyse erhaltene Anfor<strong>der</strong>ungsprofil wird nach den Vorgaben <strong>der</strong> EFL <strong>in</strong><br />
körperliche Funktionen nach Art, Ausmaß <strong>und</strong> Anteil an <strong>der</strong> <strong>Arbeits</strong>zeit transferiert. Es erfolgt e<strong>in</strong><br />
Abgleich des aktuellen Leistungsvermögens mit dem beruflichen Anfor<strong>der</strong>ungsprofil sowie e<strong>in</strong>e<br />
E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> zu den jeweiligen Defiziten gehörenden Rehaprognose nach den folgenden<br />
Kategorien:<br />
� <strong>der</strong>zeit zu leisten<br />
� noch nicht zu leisten, aber <strong>in</strong> <strong>der</strong> Reha zu erreichen<br />
� dauerhaft nicht zu leisten<br />
� Die Ergebnisse des PACT werden genutzt, um die Selbste<strong>in</strong>schätzung des Rehabilitanden bei<br />
Bedarf zu korrigieren (bei unangemessen hohem PACT (=Überschätzung): Mahnung zur Vorsicht<br />
<strong>und</strong> H<strong>in</strong>weis auf das Verletzungsrisiko, Information aller Therapeuten; bei unangemessen<br />
niedrigem PACT (=Unterschätzung) Konfrontation mit Leistung <strong>und</strong> Leistungssteigerung über<br />
regelmäßige Messungen <strong>und</strong> Konfrontation mit Diagrammen, Selbstkonfrontation mit<br />
Videoaufnahmen im Work Harden<strong>in</strong>g).<br />
� E<strong>in</strong>e umfassende E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung des Rehabilitanden wird durch e<strong>in</strong>e Patientenschulung sowie das<br />
geme<strong>in</strong>same Entwickeln des Rehaziels erreicht. Relevante Kontextfaktoren (Vorgesetzter,<br />
Angehörige, …) werden frühzeitig e<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> das Rehaziel wird mit dem Rehabilitanden<br />
<strong>und</strong> den an<strong>der</strong>en relevanten Protagonisten (Angehörige, Betrieb, Rehazentrum, …) schriftlich<br />
abgestimmt/konsentiert (im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es Gesprächsprotokolls, dem aber Vertragscharakter<br />
beigemessen wird). Bei Une<strong>in</strong>igkeit h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Rehaziele (zwischen Angehörigen,<br />
Vorgesetzten, Betriebsärzten, Hausarzt, Rehabilitand) gilt es, die Betroffenen rechtzeitig<br />
e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den <strong>und</strong> e<strong>in</strong>en Konsens zu f<strong>in</strong>den. Zeitlich <strong>und</strong> systematisch ist Zielformulierung<br />
entsprechend <strong>der</strong> SMART-Regel strukturiert (spezifisch, messbar, akzeptabel, realistisch,<br />
term<strong>in</strong>iert). Beispiele für Rehaziele s<strong>in</strong>d:<br />
� Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>ung am alten <strong>Arbeits</strong>platz<br />
� Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>ung am alten <strong>Arbeits</strong>platz mit E<strong>in</strong>schränkungen<br />
� Innerbetriebliche Umsetzung<br />
� Umsetzung beim gleichen Arbeitgeber<br />
� Vorbereitung auf e<strong>in</strong>e berufliche Reha<br />
� Bei <strong>Arbeits</strong>losigkeit: Herstellen e<strong>in</strong>er guten körperlichen <strong>und</strong> psychischen<br />
Leistungsfähigkeit für m<strong>in</strong>destens mittelschwere körperliche Arbeit, Bewer-<br />
bungstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g, Bemühen um E<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>ungshilfen<br />
144