Arbeits- und berufsbezogene Orientierung in der medizinischen
Arbeits- und berufsbezogene Orientierung in der medizinischen
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Gruppen können Motivations- <strong>und</strong> Bearbeitungse<strong>in</strong>heiten be<strong>in</strong>halten. Darüber h<strong>in</strong>aus ist die Ver-<br />
mittlung von spezifischen Informationen zur jeweiligen Thematik e<strong>in</strong> wesentlicher Inhalt. In den Mo-<br />
tivationse<strong>in</strong>heiten gilt es, das Interesse bzw. die Bereitschaft des Rehabilitanden zur Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>set-<br />
zung mit arbeits- <strong>und</strong> <strong>berufsbezogene</strong>n Problem- <strong>und</strong> Konfliktbereichen zu för<strong>der</strong>n, Wi<strong>der</strong>stände<br />
gegenüber <strong>der</strong> Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit diesen abzubauen <strong>und</strong> die Bearbeitung <strong>der</strong> beruflichen<br />
Problemlage zur Gr<strong>und</strong>lage <strong>der</strong> weiteren Behandlung zu machen. Dabei ist die Schaffung e<strong>in</strong>er ver-<br />
trauensvollen <strong>und</strong> akzeptierenden Gruppenatmosphäre e<strong>in</strong>e wichtige Voraussetzung für weitere<br />
Handlungsschritte. <strong>Arbeits</strong>- <strong>und</strong> <strong>berufsbezogene</strong> Probleme <strong>und</strong> Belastungen, aber auch Ressourcen<br />
sollen durch die Teilnehmenden erarbeitet <strong>und</strong> die Wechselwirkung zwischen beruflicher Belastung,<br />
Bewältigungsstrategien <strong>und</strong> dem ges<strong>und</strong>heitlichen Beschwerdebild erkannt werden. Die Reflexion<br />
<strong>der</strong> aktuellen Lebenssituation <strong>und</strong> <strong>der</strong> Erwerbsbiografie kann herangezogen werden, um das Prob-<br />
lemverständnis zu vertiefen <strong>und</strong> Bewältigungsmöglichkeiten zu erarbeiten. Daneben werden auch<br />
Basiswissen (z. B. zum arbeitsrechtlichen H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>) <strong>und</strong> praktische Informationen zur weiterfüh-<br />
renden <strong>in</strong>dividuellen psychologischen, therapeutischen <strong>und</strong> rechtlichen Unterstützung vermittelt<br />
(z. B. klärende Gespräche mit Kollegen <strong>und</strong> Vorgesetzten, Hilfestellungen durch Betriebsrat o<strong>der</strong> Ge-<br />
werkschaften). Da an<strong>der</strong>e berufsorientierte Maßnahmen mit <strong>der</strong> Teilnahme an e<strong>in</strong>er arbeits- <strong>und</strong><br />
<strong>berufsbezogene</strong>n Gruppe verb<strong>und</strong>en se<strong>in</strong> können, können die dabei erworbenen Erlebnisse <strong>und</strong> Er-<br />
fahrungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gruppe ausgetauscht <strong>und</strong> aktuelle Problemstellungen aufgegriffen <strong>und</strong> bearbeitet<br />
werden.<br />
Durchführung<br />
<strong>Arbeits</strong>- <strong>und</strong> <strong>berufsbezogene</strong> Gruppen werden unter therapeutischer bzw. edukativer Leitung <strong>in</strong><br />
(Kle<strong>in</strong>-)Gruppen bis maximal 12 Teilnehmern durchgeführt. Die Gruppen können zielgruppen-<br />
<strong>und</strong>/o<strong>der</strong> themenspezifisch durchgeführt werden.<br />
Dauer <strong>und</strong> Frequenz<br />
<strong>Arbeits</strong>- <strong>und</strong> <strong>berufsbezogene</strong> Gruppenangebote variieren <strong>in</strong> Abhängigkeit von Ansatz, Struktur <strong>und</strong><br />
thematischem Schwerpunkt zwischen zwei bis drei e<strong>in</strong>stündigen <strong>und</strong> sieben bis acht doppelstündigen<br />
Gruppensitzungen. Bei e<strong>in</strong>er dreiwöchigen Rehabilitationsmaßnahme kann realistischerweise von<br />
e<strong>in</strong>em Umfang von vier bis fünf Sitzungen ausgegangen werden.<br />
Zielgruppe<br />
Die Maßnahme richtet sich an Rehabilitanden mit beruflichen Problemlagen wie z. B. Konflikte mit<br />
<strong>Arbeits</strong>kollegen/Vorgesetzten, Konflikte <strong>in</strong> Zusammenhang mit <strong>in</strong>nerbetrieblichen Umstrukturierun-<br />
gen/Umsetzungen, Überfor<strong>der</strong>ungssituationen, Bee<strong>in</strong>trächtigungen am <strong>Arbeits</strong>platz/im Beruf <strong>und</strong><br />
Gefährdung <strong>der</strong> Berufstätigkeit durch körperliche <strong>und</strong> psychische Beschwerden, Unzufriedenheit mit<br />
<strong>der</strong> beruflichen Situation o<strong>der</strong> <strong>Arbeits</strong>losigkeit. In Abhängigkeit vom Thema bzw. <strong>der</strong> Zielgruppe kön-<br />
nen weitere E<strong>in</strong>- <strong>und</strong> Ausschlusskriterien festgelegt werden.<br />
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