Arbeits- und berufsbezogene Orientierung in der medizinischen
Arbeits- und berufsbezogene Orientierung in der medizinischen
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Stufenweisen Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>ung (<strong>in</strong>kl. Kontakten zum beruflichen Umfeld), Beratung zu ar-<br />
beits- <strong>und</strong> <strong>berufsbezogene</strong>n Fragestellungen im Zusammenhang mit e<strong>in</strong>er Schwerbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung,<br />
<strong>Arbeits</strong>platzbesuche <strong>und</strong> persönliche Hilfestellungen (z. B. bei Antragstellungen zur Erlangung<br />
von Leistungen zur beruflichen Teilhabe).<br />
� Vorbereitung <strong>und</strong> Anbahnung weiterführen<strong>der</strong> Maßnahmen zur E<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> den Beruf <strong>und</strong><br />
das soziale Umfeld: Dies be<strong>in</strong>haltet auch die E<strong>in</strong>leitung spezieller Nachsorgeangebote (z. B. INA,<br />
IRENA) sowie Kontakt- <strong>und</strong> Informationsgespräche mit Vor- <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> Nachbehandlern (z. B. In-<br />
tegrationsfachdienste). Der Rehabilitand wird über weitere unterstützende Anlaufstellen nach<br />
<strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen Rehabilitation unterrichtet. In Absprache mit den behandelnden Ärzten <strong>und</strong><br />
dem Rehabilitations-Fachberater des Rehabilitationsträgers werden durch den Sozialdienst mög-<br />
liche Leistungen (z. B. Leistungen zur Teilhabe am <strong>Arbeits</strong>leben [LTA]), die im Anschluss an die<br />
mediz<strong>in</strong>ische Rehabilitation angezeigt s<strong>in</strong>d, besprochen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Rehabilitand wird gegebenen-<br />
falls bei <strong>der</strong> Antragstellung unterstützt.<br />
� Sozialtherapie (<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> den Bereichen Neurologie, Psychiatrie, Psychotherapie, Psycho-<br />
somatik <strong>und</strong> Abhängigkeitserkrankungen) be<strong>in</strong>haltet die Klärung <strong>der</strong> <strong>Arbeits</strong>platzsituation, <strong>der</strong><br />
sozialen Lebensbed<strong>in</strong>gungen <strong>und</strong> Maßnahmen zur Motivationsför<strong>der</strong>ung sowie speziell bei Ab-<br />
hängigkeitserkrankungen die Adaption 1 .<br />
� Soziale Gruppenarbeit: Im Rahmen von psychoedukativen Gruppen können berufsrelevante The-<br />
men aufgegriffen werden (z. B. Umgang mit <strong>Arbeits</strong>losigkeit, Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g sozialer Kompetenz, Be-<br />
werbungstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g). Auf diese Angebote wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Maßnahmenbeschreibung „Gruppen mit ar-<br />
beits- <strong>und</strong> <strong>berufsbezogene</strong>n Themen“ Bezug genommen.<br />
In die genannten arbeits- <strong>und</strong> <strong>berufsbezogene</strong>n Interventionen können (<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei Jugendli-<br />
chen) bei Bedarf Angehörige e<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>en werden. Anamnestische Informationen, Informationen zur<br />
beruflichen <strong>und</strong> sozialen Situation sowie Ergebnisse von <strong>berufsbezogene</strong>n Maßnahmen wie bei-<br />
spielsweise e<strong>in</strong>er <strong>Arbeits</strong>- <strong>und</strong>- Belastungserprobung geben dem Sozialdienst wichtige H<strong>in</strong>weise auf<br />
weitere Handlungsschritte. S<strong>in</strong>d die beruflichen E<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>ungsmöglichkeiten absehbar sehr schwie-<br />
rig umzusetzen, f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong>e Erörterung <strong>der</strong> Versorgungssituation unter E<strong>in</strong>beziehung <strong>der</strong> verschiede-<br />
nen Ansprüche aus <strong>der</strong> Sozialversicherung (Krankengeld, <strong>Arbeits</strong>losengeld, Rente) statt. Ziel ist <strong>in</strong><br />
diesen Fällen die Erarbeitung e<strong>in</strong>er realistischen Perspektive zur wirtschaftlichen Sicherung.<br />
Durchführung<br />
Die <strong>berufsbezogene</strong> Beratung durch die kl<strong>in</strong>ische Sozialarbeit erfolgt zumeist im Rahmen von mehre-<br />
ren Beratungsgesprächen im Rehabilitationsverlauf. Sie sollte schon frühzeitig im Verlauf <strong>der</strong> medizi-<br />
nischen Rehabilitation erfolgen, kann aber gr<strong>und</strong>sätzlich <strong>in</strong> allen Phasen des Rehabilitationsprozesses<br />
1<br />
Hierbei handelt es sich um e<strong>in</strong>en zusätzlich möglichen Abschnitt <strong>der</strong> stationären mediz<strong>in</strong>ischen Rehabilitation<br />
im Rahmen e<strong>in</strong>er Entwöhnungsbehandlung. <strong>Arbeits</strong>lose Suchtkranke, <strong>der</strong>en Teilhabe am (Erwerbs-)Leben<br />
erheblich e<strong>in</strong>geschränkt ist, erproben sich <strong>in</strong> externen Belastungserprobungen an realen <strong>Arbeits</strong>plätzen; darüber<br />
h<strong>in</strong>aus werden lebenspraktische Themen wie Wohnungssuche, Schuldenklärung, Aufbau von Sozialkontakten,<br />
Selbstversorgung <strong>und</strong> Ähnliches thematisiert.<br />
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