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Latgalistikys kongresu materiali, III. 2011. - Latvijas Universitāte

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24<br />

Rainer Eckert<br />

Zur Eigenart der Phrasembestände von Regionalsprachen<br />

(Lettgallisch und Niederdeutsch) 6<br />

Regionalsprachen verfügen als natürliche Sprachen über Eigenarten<br />

auf allen Sprachebenen, d. h. auf der phonetisch-phonologischen, grammatischen<br />

(morphologischen und syntaktischen) und auf der lexikalischphraseologischen<br />

Ebene. Sie haben daher nicht nur ein ihnen eigenes lexikalisches<br />

System, sondern zeichnen sich auch durch einen ihnen eigenartigen<br />

Bestand an Phraseologismen aus. Auf einige dieser Einheiten, beschränkt<br />

auf die Phraseme (nominativischen Phraseologismen, die Bestandteile<br />

von Sätzen darstellen) will ich mich im Folgenden beschränken.<br />

Meine Ausführungen sind notwendigerweise kurz gehalten, und ich kann<br />

hier nur auf einige Fragestellungen aufmerksam machen und einige wenige<br />

Beispiele aus dem Lettgallischen und Niederdeutschen besprechen,<br />

die diese Fragestellungen illustrieren. Dabei spielt der Aspekt der Gegenüberstellung<br />

dieser Einheiten aus den Regionalsprachen mit den entsprechenden<br />

Standardsprachen (d. h. mit der lettischen Schriftsprache und der<br />

neuhochdeutschen Schriftsprache) eine bestimmte Rolle.<br />

Die Hauptschwierigkeit bei der Erforschung der Phrasemik des Lettgallischen<br />

besteht m. E. darin, dass es keine speziellen Wörterbücher der<br />

nominativischen Phraseologismen des Lettgallischen gibt (wie z. B. LFV<br />

oder VĪV für die lettische Standardsprache) und diese in den lexikalischen<br />

Beschreibungen dieser Regionalsprache auch nur sehr sporadisch und<br />

zufällig Aufnahme finden. Auch einige wenige spezielle Aufsätze zur lettgallischen<br />

Phrasemik sind erst in allerletzter Zeit erschienen, nämlich<br />

Šuplinska (2009) und Ūdre (2010).<br />

In einer ersten Annäherung lässt sich hinsichtlich des Entsprechungsgrades<br />

von Phrasemen des Lettgallischen und der lettischen Standardsprache<br />

folgende Grobgliederung darstellen:<br />

6 Die Teilnahme an der 3. Internationalen Konferenz zur Lettgallistik in Greifswald<br />

war für mich eine große Freude und ein besonderes Glück zugleich. Zum einen, weil<br />

ich mich seit Jahren mit der Ernst-Moritz-Arndt Universität verbunden fühle — im<br />

November 2010 waren es 19 Jahre her, dass ich hier meine Antrittsvorlesung gehalten<br />

habe — zum anderen ist mein Interesse am Lettgallischen und seiner Erforschung<br />

in den letzten Jahren gewachsen, und ich habe mich bereits mehrmals in<br />

verschiedenen Veröffentlichungen dazu geäußert (Eckert 2010a, 2010b, 2011).

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