31.10.2013 Views

Latgalistikys kongresu materiali, III. 2011. - Latvijas Universitāte

Latgalistikys kongresu materiali, III. 2011. - Latvijas Universitāte

Latgalistikys kongresu materiali, III. 2011. - Latvijas Universitāte

SHOW MORE
SHOW LESS

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.

Der Beitrag gründet sich auf die Daten aus der Feldforschung in den<br />

mennonitischen Gemeinden Deutschlands (Nordrhein-Westfalen) und<br />

Russlands (Westsibirien, Omsker Gebiet), die von der Autorin 2008 und<br />

2009 durchgeführt wurde. Die Hauptmethoden dieser Forschung waren<br />

— meine Beobachtung für das Sprachverhalten der Plautdietschen in<br />

verschiedenen kommunikativen Situationen,<br />

— halbstrukturierte Interviews, die Fragen nach dem früheren und heutigen<br />

Sprachgebrauch, der Sprachbiographie, den Spracheinstellungen<br />

und der ethnischen Identität einschlossen.<br />

In diesem Beitrag habe ich es nicht zum Ziel, die Normen des<br />

Sprachgebrauchs in der betrachteten Gemeinschaft ausführlich zu beschreiben<br />

und zu interpretieren. Diese Informationen werden hier in dem<br />

Maße dargestellt, wie es für den Schwerpunkt des Beitrags — der Analyse<br />

des Wandels der symbolischen Funktion der Mundart — relevant ist. So<br />

interessiert mich nicht eigentlich der Sprachgebrauch, sondern vor allem<br />

die Urteile der Sprecher über Normen des Sprachgebrauchs, ob die jeweilige<br />

Sprachvarietät passend ist usw.<br />

Der „russische“ Teil der Feldforschung wurde in den mennonitischen<br />

Dörfern des Omsker Gebiets durchgeführt: Solnzewka (Солнцевка),<br />

Petrowka (Петровка), Apollonowka (Аполлоновка) und Miroljubowka<br />

(Миролюбовка) 2 .<br />

In Deutschland arbeitete ich vor allem in den mennonitischen Gemeinden<br />

der Städte Meschede (Nordrhein-Westfalen, Hochsauerland) und<br />

Marienheide (Nordrhein-Westfalen, Oberbergischer Kreis). Zu meinen Gewährspersonen<br />

wurden vor allem Mennoniten, die aus den plautdietschen<br />

Dörfern des Omsker Gebiets nach Deutschland gekommen waren.<br />

Die Mennoniten, die heutzutage in Deutschland wohnen, bilden eine<br />

heterogene Gruppe und unterscheiden sich untereinander stark sowohl<br />

durch Modelle des Sprachgebrauchs als auch in kultureller Hinsicht (z. B.<br />

ob sie einer mennonitischen Gemeinde angehören oder nicht). Diese Unterschiede<br />

beruhen vor allem auf 2 Faktoren 1) Zeitpunkt der Aussiedlung<br />

2) Wohnort in der Sowjetunion bzw. Russland. Aufgrund dieser Kriterien<br />

lassen sich unter den heute in Deutschland lebenden Russlandmennoniten<br />

3 Gruppen ausgliedern: 1) Russlandmennoniten, die infolge der Ereignisse<br />

des zweiten Weltkriegs nach Deutschland gerieten, und deren schon in<br />

Deutschland geborene Nachkommen; 2) Russlandmennoniten, die in den<br />

70er Jahren des 20. Jahrhunderts nach Deutschland übersiedelten; 3) Russlandmennoniten,<br />

die ab Ende der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts nach<br />

2 Die Geschichte dieser Dörfer beschreibe ich detaillierter weiter.<br />

6

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!