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35. Ordentliche Bundesdelegiertenkonferenz 26.

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<strong>35.</strong> <strong>Bundesdelegiertenkonferenz</strong><br />

<strong>26.</strong> - 28. April 2013, Berlin - Velodrom<br />

BTW-BÜ-01-224 Bundestagswahlprogramm - Bürgerrechte stärken<br />

Gliederung: KV Hagen<br />

Beschlussdatum: 20.03.2013<br />

Änderungsantrag zu BTW-BÜ-01<br />

Zeile 224 - 232 ersetzen durch:<br />

"Migration, Integration und Religion<br />

Der Versuch „Integration“ durch die staatliche Förderung und Privilegierung von<br />

Religionsgesellschaften zu erreichen, stellt nicht nur das Recht des Kollektivs über das<br />

Recht des Individuums, sondern erscheint als Mittel, die Menschen über die<br />

Organisationen zu kontrollieren. Eine konkrete Verbesserung der Lebensverhältnisse<br />

der betroffenen Menschen wird dadurch nicht erreicht. Letztlich wird nicht die<br />

Integration von Individuen in die vorgefundene Gesellschaft befördert, sondern ihre<br />

Einordnung in eine Religionsgesellschaft, welcher sie - auch noch ungefragt -<br />

zugewiesen werden.<br />

Dass hierbei die besonders orthodoxen Islamverbände staatlich privilegiert werden<br />

sollen, gibt diesen eine Bedeutung, welche sie unter hiesigen Migranten aus islamisch<br />

geprägten Ländern so gar nicht haben. Die Tatsache, dass bei Weitem nicht alle<br />

Migranten im Sinne der orthodoxen Islamverbände überhaupt religiös sind, gerät dabei<br />

völlig aus dem Blickfeld.<br />

Durch die Ineinssetzung von Herkunft und Religion bzw. die Tendenz, im Islam nur<br />

noch eine Kultur zu sehen, wird die Verfestigung von Parallelgesellschaften befördert;<br />

gleiches bewirkt die Segregation von Kindern nach ihrer Religionszugehörigkeit<br />

(Islamischer Bekenntnisunterricht).<br />

Die Schaffung von konfessionellen Kindergärten, Schulen und Institutionen auch für<br />

solche religiösen Gemeinschaften, die bisher nicht von staatskirchenrechtlichen<br />

Privilegien profitiert haben, würde im Namen vermeintlicher Gleichberechtigung (mit den<br />

christlichen Großkirchen und deren Sozialkonzernen Caritas und Diakonie) fataler<br />

Weise hingegen die Segregation von Menschen nach dem Kriterium der Religion gar<br />

noch befördern.<br />

Daher lehnen Bündnis 90 / Die Grünen eine Ausweitung von staatskirchenrechtlichen<br />

Privilegien auf Islamverbände und andere religiöse Gemeinschaften ab und wollen statt<br />

BTW-BÜ-01-224 Seite 1 / 3

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