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35. Ordentliche Bundesdelegiertenkonferenz 26.

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So kann es nicht weitergehen. Wir sagen klar, dass es Bereiche gibt, die<br />

schrumpfen müssen, beispielsweise ressourcenintensive Produktion oder Teile<br />

der Finanzindustrie. In anderen Bereichen hingegen brauchen wir Wachstum,<br />

zum Beispiel bei den Erneuerbaren Energien oder der Pflegewirtschaft.<br />

So geben wir dem Wachstum eine Richtung. Ein weiteres langfristiges Wachstum<br />

des BIP ist ökologisch nur noch dann zu verantworten, wenn es vom Natur- und<br />

Ressourcenverbrauch sowie von klimaschädlichen Emissionen entkoppelt<br />

werden kann.<br />

Wir führen deshalb auch eine gesellschaftliche Debatte über unsere Lebensstile<br />

und unser Konsumverhalten.<br />

Wachstum der Wirtschaft allein, gemessen an der Steigerung des<br />

Bruttoinlandsprodukts, ist deshalb weder Ziel unseres politischen Handelns,<br />

noch ein adäquates Mittel zur Erreichung unserer politischen Ziele.<br />

Wir brauchen neue Indikatoren, die neben den ökonomischen Aspekten auch den<br />

ökologischen und sozialen Zustand unseres Landes abbilden. Im Rahmen der von uns<br />

angestoßenen Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages „Wachstum,<br />

Wohlstand, Lebensqualität“ haben wir darum einen neuen Wohlstandsindikator<br />

erarbeitet, den „Grünen Wohlstandskompass“. Er bemisst Wohlstand an der<br />

Lebensqualität aller Menschen und dem Zustand unserer Umwelt, indem er u.a. den<br />

ökologischen Fußabdruck als Maß für den Ressourcenverbrauch mit einbezieht. Auch<br />

die Wirtschaftspolitik muss sich an den Zielen der Nachhaltigkeit ausrichten. Dazu<br />

wollen wir ein neues Wohlstands- und Nachhaltigkeitsgesetz ausarbeiten, dass an die<br />

Stelle des überholten „Stabilitäts- und Wachstumsgesetz“ tritt.<br />

Die Frage nach der Bedeutung des Wirtschaftswachstums stellt sich jedoch auch<br />

langfristig. Wenn das Wachstum ausbleibt, drohen gesellschaftliche<br />

Verteilungskonflikte. Rezessionen lassen die Arbeitslosigkeit ansteigen, üben<br />

Druck auf die Sozialsysteme aus und führen zu einer höheren<br />

Staatsverschuldung. Wir müssen uns vor diesem Hintergrund die Frage stellen,<br />

wie wir mit stetig sinkenden Wachstumsraten umgehen, wie sie in der<br />

industrialisierten Welt seit Jahrzehnten erzielt werden.<br />

Wir streben daher an, die Wachstumsabhängigkeit unserer Wirtschaft langfristig<br />

zu reduzieren. Die Diskussion um die richtigen Mittel dazu wurde von uns bereits<br />

in der Enquete angestoßen und sollte weitergeführt werden. Wir setzen uns<br />

deshalb für einen breiten Dialog mit Akteuren der Zivilgesellschaft, der<br />

Wissenschaft und der Wirtschaft ein und wollen nach GRÜNEN Wegen suchen,<br />

uns aus dem Zwang zum Wirtschaftswachstum zu befreien.<br />

BTW-W-01-407 Seite 2 / 3

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