35. Ordentliche Bundesdelegiertenkonferenz 26.

58
59
60
61
62
63
64
65
66
67
68
69
70
71
72
73
74
75
76
zulässigen Mehrkosten mit dem Mehrkostenfaktor 2,75 gedeckelt. D.h., wenn eine neue
110-kV-Erdkabel-Leitung hinsichtlich Bau und Betrieb mehr als 2,75 mal so teuer würde
wie eine vergleichbare Freileitung, müsste stattdessen eine Freileitung gebaut werden.
Das wird in aller Regel nicht der Fall sein (ein Gutachten der Uni Hannover im Auftrag
des Brandenburgischen Wirtschaftsministeriums kam für die Verhältnisse in
Brandenburg auf einen voraussichtlichen Erdkabel-Mehrkostenfaktor von 1,94).
Es gibt trotzdem Bemühungen, alle möglichen Zusatzkosten in die Erdkabelkosten
hineinzurechnen, um evtl. doch über die 2,75 zu kommen. Die Streichung des
Mehrkostenfaktors 2,75 im Gesetz würde diese Versuche gegenstandslos machen. Es
dürfte tatsächlich ausgesprochen selten sein, dass eine Erdkabelleitung die 2,75
überschreiten würde. Angesichts des sehr geringen Anteils solcher Fälle an den
insgesamt zu bauenden Leitungen müsste das zugunsten der Klarheit und auch
zugunsten der Beschleunigung des Netzausbaus in Kauf genommen werden. In
Dänemark werden neue Hochspannungsleitungen grundsätzlich erdverkabelt.
• Bereits gemachte Erfahrungen mit der Verkabelung von 380-kV-Leitungen sind
so schnell wie möglich öffentlich zu machen, damit die Öffentlichkeit sieht,
was möglich und was problematisch ist und Bürgerinitiativen und
Gebietskörperschaften diese Informationen frühestmöglich in ihre Erwägungen
und ihr Handeln einbeziehen können.
BTW-E-01-113 Seite 3 / 3