Offiziere a.D. - Karlheinz-everts.de

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Neid und den Ärger darüber verrieten, daß er diesen
Titel nicht selbst führen durfte.
Auch sonst war er ein wenig angenehmer Lehrer.
Wenn Rhaden etwas nicht sofort verstand und um
eine nochmalige Erklärung bat, dann schien Herr Fricke
ganz erstaunt, daß ein Herr von der Befähigung des
Herrn Leutnants ihn nicht sofort begriffe. Mehr als
einmal hatte Rhaden eine heftige Entgegnung auf den
Lippen, aber er bezwang sich, er mußte sich ja in die
neuen Verhältnisse fügen und es lernen, sich zu beherrschen.
Aber schließlich bat er doch, wenn auch in
liebenswürdigster Weise, ihn nicht mehr ‚Herr Leutnant‛
zu nennen: „Was ich früher war, ist ja ganz gleichgültig.
Jetzt bin ich nicht mehr Offizier, ich gehöre
nicht einmal mehr der Reserve an. Bitte, nennen Sie
mich einfach bei meinem Namen.”
Aber damit kam er vom Regen in die Traufe,
denn wie vorhin den Herrn Leutnant, so betonte Fricke
jetzt stets das Wort „von” und begleitete die Nennung
des Namens immer mit einer devoten Verbeugung.
Sonst aber war Fricke ein tüchtiger Lehrer, der
es bei seinem Vortrag verstand, das Wesentliche von
dem Unwesentlichen zu trennen. Der theoretische und
praktische Unterricht wurden von Anfang an mit einander
verbunden; schon nach zwei Stunden begann
das Rechnen, und als endlich Mittagspause gemacht