Offiziere a.D. - Karlheinz-everts.de

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sie gehen würde. Und er hatte nie danach gefragt, weil
er sich gar nicht vorstellen konnte, daß ihre Wege sich,
wenn auch nur vorübergehend, einmal trennen könnten.
Er versuchte, sich selbst jetzt wegen seiner törichten Gedanken
albern und kindisch zu nennen. Wie kam er nur
auf eine so verrückte Idee? Wie oft hatten sie sich denn
überhaupt bisher gesehen oder gesprochen? Fünf oder
sechs Mal mochte er bei ihr gewesen sein, und vielleicht
ebenso oft war er mit ihr auf der Straße oder am dritten
Ort zusammengetroffen,
Das war alles.
Gewiß, wenn sie zusammensaßen, dann hatten sie
beide das Empfinden, als wären sie ganz alte Bekannte.
‚Uralt‛ hatte Fräulein Krammer es einmal
scherzend genannt, und dann plauderten sie zusammen
so ruhig und vernünftig, als wären sie auch an Jahren
ganz alte Menschen. Trotzdem er jedes Mal von neuem
im stillen ihre Schönheit und Anmut bewunderte, vergaß
er es doch fast regelmäßig in ihrer Gesellschaft, daß
sie nur eine junge Dame, keine verheiratete Frau sei.
Sie sprachen über alles mögliche, über das öffentliche
Leben, über Kunst und Literatur, über tausend andere
Dinge, und immer so ernsthaft, daß er garnicht auf den
Gedanken kam, ihr den Hof zu machen oder sie wie
andere junge Mädchen zu unterhalten.
Er konnte es immer noch nicht glauben, daß sie