Offiziere a.D. - Karlheinz-everts.de

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Dann malte sie sich sein Gesicht aus, wenn sie
plötzlich zu ihm in das Zimmer treten würde.
Und sie klatschte vor Vergnügen in die Hände:
wie würde er sich freuen!
Aber was dann, wenn er sie fragte, was sie so plötzlich
nach Berlin zurückführte? Den wahren Grund
konnte sie ihm doch nicht nennen, bevor sie nicht genau
wußte, wie es um ihr und auch um sein Herz stand.
Sie erfand sich schnell eine Ausrede; sie würde
einfach sagen, sie hätte geschäftlich zu tun, eine Hypothekensache
oder etwas ähnliches, ihr würde schon zur
gegebenen Zeit ein plausibler Vorwand einfallen.
Sie freute sich wie ein Kind darauf, ihn zu überraschen.
Vor allen Dingen aber eins. In dem Augenblick
des Wiedersehens würde sie sich endlich klar werden über
ihre eigenen Gefühle und sofort wissen, ob sie ihn wirklich
liebte oder ob es doch nur Freundschaft war, die
sie für ihn empfand? Was hatte es für einen Zweck,
daß sie sich diese Frage immer wieder vorlegte, daß
sie nächtelang wach lag und sich den Kopf zermarterte?
Die Antwort, die sie dann fand, hielt sie doch nie für
die richtige, und das Grübeln begann stets von neuem.
Seit wann liebte sie ihn denn überhaupt? Oder
seit wann glaubte sie wenigstens ihn zu lieben? Auch
das wußte sie nicht.