Offiziere a.D. - Karlheinz-everts.de

287
als daß Du fortan meinetwegen auch nur noch einen
Pfennig Schulden machen solltest.
Und wenn Du mir auch tausendmal schwörst,
Du wolltest mir in Zukunft nichts mehr schenken —
Deine Liebe zu mir würde doch sehr schnell alle Deine
guten Vorsätze wieder über den Haufen werfen.
Das ist der Grund, weshalb wir uns nicht wiedersehen.
Ich bin kein junges Mädchen, das Männer
ruiniert, denn ich gebe mich nur aus Liebe hin, —
das weißt Du ja auch. So hätte ich Dir diesen Brief
auch dann heute geschrieben, wenn Du mir gestern
nichts von Deinen Heiratsplänen erzählt hättest. Die
sind, wie ich mir nach ruhiger Überlegung sage, für
mich ganz nebensächlich, deshalb allein würde ich Dich
nicht aufgeben.
Ich habe lange überlegt, ob ich Dir als Trost
beim Abschied das Versprechen geben kann, daß Du
der Letzte gewesen sein sollst, der mich in seinen Armen
hielt. Ich will versuchen, in der Erinnerung an die
unvergleichlich schöne Zeit unseres Zusammenlebens
rein und brav zu bleiben. Ich will es versuchen, das
gelobe ich Dir. Aber wenn ich doch einmal wieder
strauchele, dann wirst Du mich deswegen nicht verachten,
denn Du weißt ja am allerbesten, wie heiß
das Blut in meinen Adern fließt.
Und damit lebewohl. Hab tausend Dank für