Offiziere a.D. - Karlheinz-everts.de

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keit schuld, — ich denke immer, Sie müßten in diesen
Tagen wieder hierherkommen, manchmal glaube ich sogar,
daß wir am nächsten Donnerstag meinen Geburtstag
zusammen feiern werden. Das ist ja an und für sich
ein ganz gleichgültiger Tag, aber trotzdem, wir Menschen
sind ja nun einmal alle Egoisten.
Und da ich nun doch einmal bei meinem Geburtstag
bin, — von dem ich Ihnen absichtlich schreibe, da
ich Ihren Glückwunsch, den einzigen, den ich wohl überhaupt
erhalten werde, nicht entbehren möchte, — ich
hätte eine große Bitte: wollen Sie mir Ihr Bild
schenken, das Sie mir einmal zeigten? Ich meine die
Aufnahme, die Sie in Paris haben machen lassen.
Wie oft habe ich Sie nicht schon in Gedanken darum
ersucht, aber heute tue ich es wirklich und gelobe Ihnen,
daß kein anderer Mensch als ich die Photographie jemals
zu sehen bekommen wird. Selbst vor den Augen
meiner Wirtin werde ich sie zu verbergen wissen.”
Als Rhaden diese Zeilen abgesandt hatte, ahnte
er nichts von dem Sturm der verschiedenen Gefühle,
die sie in Daisys Brust auslösen sollten.
Aus jedem Wort seines Briefes glaubte sie herauszuhören,
daß er sie liebe. Sie fürchtete und hoffte
zugleich doch immer, er würde einmal ein Wort schreiben,
das ihr Klarheit und Gewißheit über seine Empfindungen
bringen sollte, — aber nein.