Offiziere a.D. - Karlheinz-everts.de

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waren, zu bitten, den Abend mit ihm zusammen zu
verleben. Aber er war fast allen ganz fremd, denn die
Herren kamen so gut wie gar nicht miteinander in Berührung,
und nach getaner Arbeit eilte jeder zu seinen
Angehörigen. Selbst mit dem Leutnant a. D. Langen,
mit dem er nach wie vor des Mittags zusammen aß,
hatte sich kein intimerer Verkehr entwickelt. Der wohnte
draußen in Groß-Lichterfelde bei seiner Mutter und
fuhr regelmäßig des Abends sofort zu ihr hinaus.
So gab er denn schnell seinen Gedanken wieder
auf und fuhr gleich nach Haus. Aber als er dort ankam,
stieg er, ohne daß er es eigentlich gewollt hatte, die
Treppen zu Fräulein Krammer hinauf. Auch dieses
Mal wurde er sofort angenommen, sie war vor wenigen
Minuten von einem Spaziergang zurückgekommen.
Sie sah gleich, daß er etwas Frohes erlebt hatte,
und ruhte nicht eher, bis er ihr alles erzählte.
„Das freut mich aber herzlich für Sie,” meinte sie
dann, „und daß Sie gleich zu mir kommen, um mir
Bericht zu erstatten, freut mich doppelt. Wir haben
ja zwar offiziell keine feierliche Freundschaft geschlossen,
aber Freunde sind wir trotzdem geworden, nicht wahr?”
„Ich bin wenigstens Ihr Freund, gnädiges Fräulein,
und wenn ich hoffen dürfte, daß auch Sie —”
Er hielt mitten im Satz inne und sah sie mit seinen
großen Augen offen und ehrlich an. Und wie schon so