Offiziere a.D. - Karlheinz-everts.de

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gaben kleine Feste und Bälle, ich amüsierte mich herrlich
— und nun? So oft es geht, wird das Fleisch auf
dem Tisch gespart, und immer heißt es: wir haben kein
Geld. Ich bin jung, dreiundzwanzig Jahre. Ich kann
nicht, wie Mama, den ganzen Tag zu Hause sitzen und
immer den traurigen und trüben Gedanken nachhängen.
Ich will das Leben genießen auf meine Art, ich will
mich hübsch anziehen wie die anderen jungen Mädchen,
ich will mich kleiden, wie ich es früher tat, und nicht
jahrelang mit demselben Rock und demselben Hut herumlaufen
I c h w i l l n i c h t . Mama hat gut reden,
die ist jetzt eine alte Frau und die hat doch auch das
Leben genossen.”
Sie hatte sich in Zorn gegen das Schicksal hineingeredet,
und es dauerte lange, bis sie sich wieder
beruhigte.
Von neuem wurde jetzt der Gedanke in ihm wach:
Und wer bezahlt diese Kleider, diese Lackstiefel, diese
Hüte? Wer gibt ihr die Möglichkeit, sich so anzuziehen?
Sollte sie sich soweit erniedrigen, daß sie sich für Geld
verkaufte? Was er bei jeder anderen für erklärlich und
selbstverständlich hielt, wenn die Not des Lebens sie
dazu trieb, — ein Mädchen aus seinen Kreisen konnte
nicht so tief sinken.
Er wollte Gewißheit haben und er hielt mit seiner
Frage nicht zurück.