Offiziere a.D. - Karlheinz-everts.de

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„Weder gut noch schlecht, er ist ein amüsanter Plauderer
und bemühte sich, sehr liebenswürdig zu sein.”
Er schwieg eine ganze Weile, dann fragte er, seine
innersten Gedanken damit verratend: „Warum haben
Sie eigentlich noch nicht geheiratet, gnädige Fräulein?”
Sie sah ihn ganz unbefangen an: „Aus einem sehr
einfachen Grunde, ich habe mich noch nie verliebt.”
Er glaubte nicht richtig verstanden zu haben: „Sie
— Sie — noch nie?”
Nun lachte sie herzlich: „Nein, wirklich nicht. Geflirtet
habe ich genug, manchen auch sehr gern gehabt,
aber lieb, so lieb, daß ich keinen anderen Gedanken
hatte, als nur ihn, daß mein Herz höher schlug, wenn
ich ihn nur sah — nein, so lieb hatte ich noch niemanden.
Und wenn mir einer von seiner Liebe sprach, — ach,
das taten so viele! — ich habe es nie geglaubt. Ich bin
reich, oft sage ich ‚leider‛, denn das macht den Männern
gegenüber mißtrauisch.”
„Aber es gibt doch auch anständige Herren,” widersprach
er, „es will doch nicht jeder nur Ihr Geld. Sie
bringen sich durch solche Gedanken noch um das ganze
Glück Ihres Lebens. Sie können doch nicht immer
allein bleiben.”
„Warum nicht?” fragte sie ruhig, „ich bin wirklich
so glücklich, wie ich es, abgesehen von den Familienverhältnissen,
von denen ich Ihnen erzählte, nur sein kann.