Offiziere a.D. - Karlheinz-everts.de

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dann läge er heute vielleicht schon auf der Straße oder
wäre so tief verschuldet, daß kein Mensch mehr ihm
einen Taler borgte. Und als ob es eine Schande wäre,
eine Dame durch die Vermittelung einer anderen zu
heiraten! Wo und wie sollte er wohl in dem großen
Berlin sonst Bekanntschaften machen? Rhaden hatte
gut reden, und Ermahnungen geben war leicht. Er
würde sich auch schon noch wundern, wenn die Zeit
der Einarbeitung vorüber war und das Verdienen losgehen
sollte. Dann würde er schon anders urteilen und
den Kameraden nicht verdammen.
Der andere mochte sagen, was er wollte, er war
nicht nur heute noch ein anständiger Kerl, er würde es
auch trotz der reichen Frau später ebenfalls bleiben.
Und wenn Rhaden dann nicht mehr mit ihm verkehren
wollte, mußte er es eben bleiben lassen. Aber vielleicht
war der noch einmal froh, sich bei ihm an seinem Tisch
sattessen zu können und hinterher ein paar Hundertmarkscheine
auf ewig und drei Jahre geborgt zu erhalten.
Er wollte es jedenfalls dem Freund später nicht nachtragen,
daß der heute so zu ihm gesprochen hatte.
Und das Gute, das er zu tun beschloß, stimmte ihn
milde und nachsichtig gegen die Schwächen der anderen.
Nicht alle konnten ihm in Bezug auf Großmut gleichen.
Er kam zu einer neuen Erkenntnis seiner Persönlichkeit
und das Zeugnis, das er sich selbst ausstellte, fiel so glän-