Schlussbericht (Drs. 16/17740) - Bayerischer Landtag
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Seite 64 <strong>Bayerischer</strong> <strong>Landtag</strong> • <strong>16</strong>. Wahlperiode Drucksache <strong>16</strong>/<strong>17740</strong><br />
An untergesetzlichen Bestimmungen sind zu nennen:<br />
• Richtlinie der IMK für die Zusammenarbeit des Bundesamtes<br />
für Verfassungsschutz und der Landesbehörden für<br />
Verfassungsschutz (Koordinierungsrichtlinie – KR) vom<br />
26.11.1993 in der Fassung vom 15.12.2011 (nicht veröffentlicht,<br />
VS-NfD): Sie regelt Art und Verfahren der Zusammenarbeit<br />
des Bundesamts für Verfassungsschutz und<br />
der Landesämter für Verfassungsschutz im Rahmen des §<br />
5 BVerfSchG (siehe auch Antwort auf Frage A.2.2.2).<br />
• § 24 der Dienstvorschrift des Landesamts für Verfassungsschutz<br />
für die Extremismusbeobachtung vom 24.09.2010<br />
(VS-NfD), zuvor § 24 der Dienstvorschrift des Landesamts<br />
für Verfassungsschutz für die Extremismusbeobachtung<br />
vom 08.04.1999 (VS-NfD) bzw. § 10 der Dienstvorschrift<br />
des Landesamts für Verfassungsschutz für die<br />
Auswertung vom 12.03.1991 (VS-Vertr.) (siehe oben Nr.<br />
I).<br />
IV. Für personenbezogene Daten, die durch den Einsatz besonders<br />
eingriffsintensiver nachrichtendienstlicher Mittel<br />
erhoben wurden, z.B. Eingriffe in Art. 10 GG, gelten spezielle<br />
Übermittlungsregelungen (z. B. § 4 Abs. 4 G 10, Art. 6 f<br />
Abs. 3 Satz 7 BayVSG).<br />
V. Die Richtlinien für die Zusammenarbeit der Verfassungsschutzbehörden,<br />
des Bundesnachrichtendienstes (BND), des<br />
Militärischen Abschirmdienstes (MAD), der Polizei und der<br />
Strafverfolgungsbehörden in Staatsschutzangelegenheiten<br />
(Zusammenarbeitsrichtlinien) vom 18.09.1970 i. d. F. v.<br />
22.6.1973 haben, obwohl nicht formell außer Kraft gesetzt,<br />
keinen praktischen Anwendungsbereich mehr, da die von ihr<br />
erfasste Materie inzwischen aufgrund verfassungsrechtlicher<br />
Vorgaben (Volkszählungsurteil) einer gesetzlichen Regelung<br />
zugeführt wurde.“<br />
A.2.1.2. Welche Rechtsgrundlagen und internen Dienstanweisungen<br />
sind für die Zusammenarbeit zwischen<br />
der bayerischen Polizei und dem Landesamt für Verfassungsschutz<br />
maßgeblich?<br />
Das Bayerische Staatsministerium des Innern hat hierzu folgendes<br />
mitgeteilt: 240<br />
„Die Datenübermittlung zwischen bayerischen Polizeidienststellen<br />
und dem Bayerischen Landesamt für Verfassungsschutz<br />
erfolgt gemäß Art. 39 Abs. 4 PAG nach den Art.<br />
12 und 13 BayVSG i. V. m. den Nummern 2 und 3 der IVS-<br />
Richtlinien der IMBek. vom 04.01.1993 (s. o. Antwort Nr. I<br />
zu Frage A.2.1.1.).<br />
Im Bereich des Polizeilichen Staatsschutzes existieren insbesondere<br />
folgende bayern- bzw. bundesweiten Meldedienste<br />
und Regelungen:<br />
240 Schreiben des StMI vom 04.09.2012 (GZ: IC5-1334.1-338), Akte 65.<br />
IVS – Berichterstattung – bayernweite Meldeverpflichtung<br />
Die IVS-Berichterstattung der Bayerischen Polizei basiert<br />
auf der gesetzlich festgelegten Informationsweitergabeverpflichtung<br />
des Art. 12 BayVSG und wird in den hierzu erlassenen<br />
IVS-Richtlinien näher erläutert. In diesen Richtlinien<br />
enthaltene Vollzugshinweise regeln die Mitteilungswege (je<br />
nach Eilbedürftigkeit schriftlich, fernschriftlich oder fernmündlich)<br />
bzw. den zu verwendenden Informationsverteiler.<br />
Leitfaden des AK II und AK IV zur Optimierung der Zusammenarbeit<br />
zwischen Polizei und Verfassungsschutz (Stand<br />
15.10.2009; VS-NfD)<br />
Der Leitfaden des AK II und AK IV zur Optimierung der<br />
Zusammenarbeit zwischen Polizei und Verfassungsschutz<br />
regelt die Zusammenarbeit zwischen Polizei und Verfassungsschutzbehörden<br />
in den Bereichen Information/Kommunikation,<br />
Umgang mit Verschlusssachen, Quellenschutz<br />
und- über die informationelle Zusammenarbeit hinausgehend<br />
– die Zusammenarbeit bei der Anwendung offener<br />
sowie verdeckter operativer Maßnahmen.<br />
Meldung wichtiger Ereignisse durch die Polizei (WE-Meldung)<br />
Gem. IMBek vom 04.12.1985, Nr. IC5-2911.5/9, geändert<br />
durch IMBek vom 28.03.1989, hat die Bayerische Polizei<br />
über bestimmte meldepflichtige Sachverhalte, die sich aus<br />
vorgenannter IMBek ergeben, mittels einer WE-Meldung zu<br />
berichten. Sofern der Verteiler die nach den IVS-Richtlinien<br />
zu informierenden Behörden, insbesondere also das Bayerische<br />
Landesamt für Verfassungsschutz, enthält, ersetzt die<br />
WE-Meldung den IVS-Bericht.<br />
Kriminalpolizeilicher Meldedienst in Fällen politisch motivierter<br />
Kriminalität (KPMD-PMK) – bundesweit einheitlicher<br />
Meldedienst zur PMK<br />
Der KPMD-PMK gewährleistet die einheitliche und systematische<br />
Erhebung der gesamten Daten zur politisch motivierten<br />
Kriminalität im Bundesgebiet und im Ausland, soweit<br />
hierzu in Deutschland ein Ermittlungsverfahren geführt wird.<br />
Er soll durch eine mehrdimensionale Erfassung eine differenzierte<br />
Betrachtung der politisch motivierten Kriminalität<br />
ermöglichen. Somit können Aussagen zu Deliktsqualität,<br />
Themenfeldern, Phänomenbereichen, internationalen Bezügen<br />
und extremistischen Ausprägungen getroffen werden.<br />
Meldepflichtig sind die in der Ziffer 2 der Richtlinien zum<br />
KPMD-PMK genannten politisch motivierten Straftaten.<br />
Grundlage für die Erfassung der „politisch motivierten Kriminalität“<br />
ist das mit Beschluss der Ständigen Konferenz der<br />
Innenminister und -senatoren des Bundes und der Länder<br />
(IMK) vom 10.05.2001 rückwirkend zum 01.01.2001 eingeführte<br />
und bundesweit gültige Definitionssystem „PMK“.<br />
Die Staatsschutzdienststellen melden unverzüglich dem<br />
zuständigen Landeskriminalamt (in Bayern: BLKA) meldepflichtige<br />
Straftaten. Dies erfolgt durch Übersendung der<br />
in Fällen politisch motivierter Kriminalität obligatorischen<br />
„Kriminaltaktischen Anfrage in Fällen politisch motivierter