Skript zur Vorlesung
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6.4 Chemisches Verhalten von Si, Ge, Sn und Pb<br />
doch haben diese stets nur Einfachbindungen E14-E14 und sind thermodynamisch<br />
nicht stabil. Ersetzt man den Wasserstoff durch organische Reste,<br />
sodass eine Si(Ge, Sn, Pb)-C–Bindung entsteht, so spricht man Element-<br />
Organylen.<br />
Tetramethylsilan (TMS), (CH3)4Si, dient als Referenz für NMR-Untersuchungen<br />
und Trimethylchlorsilan, (CH3)3SiCl, ist ein wichtiges Reagenz, um Trimethylsilyl-<br />
-Schutzgruppen in Moleküle einzuführen. Auch von Ge, Sn und Pb gibt es<br />
solche und ähnliche Verbindungen. Das giftige Tetraethylblei war über Jahrzehnte<br />
ein wichtiger Antiklopfzusatz im Benzin.<br />
6.4.2 Halogenide<br />
Das sehr stabile Siliciumtetrafluorid ist bei Raumtemperatur ein Gas<br />
Si + 2F2 −→ SiF4<br />
∆H ◦ = −1616kJmol −1 .<br />
Es wird aber bei Anwesenheit von Feuchtigkeit hydrolysiert.<br />
Polysiliciumdifluorid, (SiF2)n, ist an Luft entzündlich.<br />
Siliciumtetrachlorid, SiCl4, ist eine an Luft rauchende Flüssigkeit.<br />
GeF4 ist ebenfalls gasförmig und GeCl4 eine Flüssigkeit.<br />
GeF2 bildet farblose Kristalle. Ihre Reaktivitäten sind geringer als die der<br />
entsprechenden Si-Verbindungen.<br />
Von Zinn sind alle Halogenide, SnX4, leicht zugänglich.<br />
Sn + 2Cl2 −→ SnCl4<br />
∆H ◦ = −512kJmol −1<br />
Sie hydrolysieren in Wasser zu Hexahalogeno-Zinnsäuren, H2SnX6, oder bilden<br />
entsprechende Salze, +1<br />
M2 SnX6. Das Ammoniumsalz wird dient als Beizmittel<br />
in der Färberei. Nur P bF4 ist thermodynamisch stabil. P bCl4 ist<br />
unbeständig und gibt leicht Cl2 ab. Bromid und Iodid sind nicht bekannt.<br />
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