Skript zur Vorlesung
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6.4 Chemisches Verhalten von Si, Ge, Sn und Pb<br />
Alle Halogenide von +2<br />
Sn sind bekannt; sie wirken aber reduzierend unter Bildung<br />
von +4<br />
Sn. Die entsprechenden +2<br />
P b–Halogenide sind hingegen stabil. Die<br />
niederwertigen Elementverbindungen zeigen eine auffällige Strukturchemie,<br />
weil die freien Elektronenpaare einen grossen Raumbedarf haben und sich<br />
häufig wie ein grosser Ligand verhalten.<br />
Cl<br />
Sn<br />
Cl<br />
Cl<br />
Sn<br />
Cl<br />
Cl<br />
Abbildung 41: Das SnCl2-Molekül.<br />
links: gewinkelt, oberhalb 1000◦C im Dampfzustand vorhanden<br />
mitte: SnCl − 3 -Ionen pyramidal<br />
rechts: (SnCl2)n-Ketten aus pyramidalen<br />
exoständing Cl-Atomen Schichten<br />
SnCl3-Gruppen bilden mit den<br />
6.4.3 SiO2 und Silicate<br />
SiO2 findet sich in vielen Gesteinen, z.B. in Quarzsand, Sandstein, Gneis und<br />
in Granit. SiO2 ist im Gegensatz CO2 fest, hart und hochschmelzend. Da die<br />
Tendenz zu Doppelbindungen bei Si (wie auch bei Ge, Sn und Pb) nachlässt,<br />
bildet SiO2 über Einfachbindungen polymere SiO4/2−Tetraederverbände.<br />
Die Zahl der möglichen geordneten (und natürlich ungeordneten) Tetraederanordnungen<br />
ist sehr gross. Schon für SiO2 treten unter Normaldruck sechs<br />
Modifikationen auf:<br />
83<br />
Sn<br />
Cl<br />
Cl<br />
Sn<br />
Cl<br />
Cl