LeiKom-Handbuch Produkt Instrumente zur Entwick- lung - IfG
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Zur leichtbaugerechten Formfindung geht man so vor, dass zunächst Designvorschläge mit<br />
dem Ziel einer maximalen Gewichtsersparnis erarbeitet werden. Diese werden anschließend<br />
rechnerisch auf ihre Zielgrößen analysiert und unter Verwendung der unter 2 besprochenen<br />
Leichtbau-Kenngrößen miteinander verglichen.<br />
5.3.4 Bionik-Konzepte<br />
Mit dem Begriff „Bionik“ (engl. „Biomimetrics“) wird das Ableiten von technischen Lösungskonzepten<br />
von Beispielen aus der belebten Natur verstanden. Je nach verfolgter Fragestel<strong>lung</strong><br />
unterteilt sich die noch relativ junge Wissenschaftsdisziplin in eine Vielzahl von Fachgebieten,<br />
von denen für den Leichtbau neben der Struktur- oder Konstruktionsbionik die Gebiete<br />
Verfahrensbionik, Funktions- oder Bewegungsbionik und Evolutionsbionik von Bedeutung<br />
sind.<br />
Dabei gilt das Minimum-Maximum-Gesetz als Grundprinzip der Bionik, d.h. das Erreichen<br />
eines Maximums an Funktion bei einem Minimum an Materialeinsatz und Energieaufwand,<br />
z.B. durch Strukturanpassung. Insofern ist die Bionik eng mit dem Themengebiet Leichtbau<br />
verknüpft.<br />
Im Rahmen der Bionik haben sich verschiedene Lösungsansätze entwickelt. Bei der Strukturanalyse<br />
geht man von einer biologischen Lösung aus, analysiert deren Wirkprinzipien und<br />
überträgt diese anschließend auf ein technisches <strong>Produkt</strong>. Üblicherweise wird man im Rahmen<br />
eines <strong>Produkt</strong>entstehungsprozesses jedoch eher den umgekehrten Weg wählen und<br />
eine technische Aufgabenstel<strong>lung</strong> analysieren, auf Basis deren Wirkprinzipien Beispiele aus<br />
der belebten Natur gesucht werden und anschließend auf das zu entwerfende <strong>Produkt</strong> übertragen<br />
werden (Strategie nach Linde und Hill, Abbildung 5-10).<br />
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