LeiKom-Handbuch Produkt Instrumente zur Entwick- lung - IfG
LeiKom-Handbuch Produkt Instrumente zur Entwick- lung - IfG
LeiKom-Handbuch Produkt Instrumente zur Entwick- lung - IfG
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Brems- und Beschleunigungsvorgängen direkt auf die Brems- und Beschleunigungsenergie<br />
auswirkt. Nicht zu Unrecht wird der Begriff ins Englische als „Dead Load“ übersetzt. Bei frei<br />
aufgehängten Kabelstrecken ist bereits das Eigengewicht allein maßgebend für die Reißlänge<br />
und daher das Hauptkriterium für die Materialauswahl. Bei allen übrigen technischen<br />
Konstruktionen ist das Eigengewicht allein ist jedoch noch kein hinreichendes Kriterium für<br />
die Beurtei<strong>lung</strong> einer Konstruktion, sondern ist stets in Zusammenhang mit der Nutzlast zu<br />
sehen, die das Bauteil zusätzlich zu seinem Eigengewicht tragen kann.<br />
2.3 Nutzlast<br />
Bis auf wenige Ausnahmen kommt den meisten technischen Konstruktionen die Aufgabe zu,<br />
Kräfte zu (über)tragen oder Massen zu bewegen. Zusätzlich können weitere Anforderungen<br />
bestehen, wie z.B. Wärme-, Strom- oder Schwingungsübertragung, Formbeständigkeit etc.<br />
Dabei werden alle von außen auf die Konstruktion einwirkenden Kräfte oder Lasten als Nutzlast<br />
angesehen, im Gegensatz zu den aus den inneren Kräften resultierenden Eigengewicht<br />
und evtl. Eigenspannungen.<br />
Die Auslegung einer Konstruktion erfolgt auf Basis der Gesamtlast, welche die Summe aus<br />
Eigengewicht und Nutzlast darstellt. Es ist ersichtlich, dass eine Minimierung des Eigengewichts<br />
bei gleichbleibender Steifigkeit und Festigkeit die Nutzlast und damit die Effizienz eines<br />
Systems erhöht. Dies lässt sich durch eine leichtbaugerechte Anpassung der Bauteilgeometrie<br />
(z.B. durch Versteifungen, kraftflussgerechtes Design) erreichen. Auch durch die<br />
Verwendung von spezifisch leichteren Werkstoffen kann das Eigengewicht gesenkt werden,<br />
allerdings muss hierbei der Einfluss auf alle relevanten Randbedingungen des Systems berücksichtigt<br />
werden.<br />
2.4 Tragfähigkeit<br />
Unter der Tragfähigkeit einer Konstruktion wird allgemein die Fähigkeit verstanden, äußere<br />
Belastungen oder angreifende Kräfte von einem Angriffspunkt (Krafteinleitungspunkt) innerhalb<br />
eines Bauteils zu einem Übertragungspunkt (Endpunkt) weiterzuleiten, von dem aus die<br />
übertragene Kraft auf ein benachbartes Bauteil einwirkt.<br />
Die Tragfähigkeit lässt sich auf unterschiedliche Weise ausdrücken, es existiert keine normierte<br />
Ausdrucksweise. So wurde von Otto et. al. in Analogie <strong>zur</strong> physikalischen Definition<br />
der Arbeit die Tragfähigkeit als <strong>Produkt</strong> von angreifender Kraft und dem (kürzesten) Übertra-<br />
51