LeiKom-Handbuch Produkt Instrumente zur Entwick- lung - IfG
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Der geringe E-Modul von Aluminiumlegierungen und die im Vergleich zu Eisenwerkstoffen<br />
geringere Steifigkeit stellt derzeit eine Anwendungsgrenze dar, welche es verhindert, dass<br />
sich der Werkstoff auch bei größeren und höher belasteten Bauteilen wie z.B. Rotornaben<br />
für Windkraftturbinen oder Roboterarmsegmenten etabliert. Aus diesem Grund wird intensiv<br />
an Möglichkeiten geforscht, den E-Modul zu beeinflussen und den Werkstoff z.B. durch Einbringen<br />
von Glas-, Karbon- oder Keramikfasern und –partikeln zu versteifen.<br />
Spannung in MPa<br />
EN AC-AlSi12Fe; 36% Al2O3<br />
Unverstärktes EN AC-AlSi12Fe<br />
Durchbiegung in Mikrometer<br />
Abbildung 6-3: Mit faser- und partikelverstärkte Aluminiumlegierungen lassen sich<br />
höhere Steifigkeit en realisieren, die die Anwendungsgrenzen von Aluminiumlegierungen<br />
erweitern. [GIE05]<br />
Magnesium- und Magnesiumlegierungen<br />
Die Verwendung von Magnesium als Konstruktionswerkstoff hat in den vergangenen 20 Jahren<br />
weltweit überdurchschnittlich zugenommen. Aufgrund des durch die hohe Nachfrage<br />
ausgelösten Preisanstiegs stagniert die Erzeugung von Magnesium-Gussteilen jedoch derzeit<br />
wieder. Bestehende Applikationsprobleme verhindern zudem die weitere Expansion des<br />
Werkstoffs insbesondere im Bereich des Fahrzeugbaus trotz intensiver <strong>Entwick</strong><strong>lung</strong>sanstrengungen.<br />
Die Verwendung von Mg-Gusswerkstoffen im Fahrzeugbau hat eine lange Tradition. Bereits<br />
in den Jahren 1927 bis 1930 wurden im Adler „Standard 6“ 74 kg Mg in Form von Gehäuseteilen,<br />
Abdeckungen und disc wheels verbaut, was immerhin einem Anteil von 5 % am Gesamtgewicht<br />
entsprach [WIK01, BLA04]. Von 1938 bis 1971 wurden im VW Käfer insgesamt<br />
mehr als 400 000 t Magnesium verbaut. Dies entsprach rund 19 kg Magnesium pro Fahrzeug,<br />
die hauptsächlich im Kurbelgehäuse des luftgekühlten 4-Zylinder-Boxermotors ihre<br />
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