LeiKom-Handbuch Produkt Instrumente zur Entwick- lung - IfG
LeiKom-Handbuch Produkt Instrumente zur Entwick- lung - IfG
LeiKom-Handbuch Produkt Instrumente zur Entwick- lung - IfG
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Die höhere gestalterische Freiheit bei der Fertigung als Gussteil ermöglicht es dem Konstrukteur,<br />
hohlgegossene oder besonders leichte Gusskomponenten zu realisieren. Im Vergleich<br />
zum konventionellen GJS weisen die mit Silizium und Bor legierten GJS-Werkstoffe<br />
höhere Dehnungen, Zugfestigkeiten und Schwingfestigkeiten bei vergleichbarem E-Modul<br />
auf. Die mit zunehmender Abkühlgeschwindigkeit bzw. dünneren Wandstärken abnehmende<br />
Graphitisierungsneigung kann durch einen erhöhten Si-Gehalt kompensiert werden, so<br />
dass auch bei gewichtssparenden Bauteilauslegung mit geringen Wandstärken eine Weißerstarrung<br />
und der damit verbundene Zähigkeitsverlust vermieden wird [PIW58]. Durch das<br />
Hinzulegieren von Bor wird der Versprödung des Werkstoffs entgegengewirkt und die Bruchdehnung<br />
auf Werte über 5% angehoben, die einen Einsatz für Sicherheitsteile erlauben.<br />
So lassen sich Kurbelwellen aus Schmiedestahl, z.B. für 1,9 l Dieselmotoren, durch gegossene<br />
Kurbelwellen aus silizium-/borlegiertem Gusseisen mit Kugelgraphit ersetzen, indem<br />
man die erforderliche Dauerfestigkeit durch Rollieren der am stärksten beanspruchten Bereiche<br />
der Welle erhöht. Die so aufgebrachten Druckeigenspannungen steigern die Schwingfestigkeit<br />
um 10 bis 15 % [PRU07], (Abbildung 6-5).<br />
Abbildung 6-5: Hohlgegossene Kurbelwelle aus SiBoDur [MEN07]<br />
Kunststoffe<br />
Kunststoffe stellen in zunehmendem Maße eine ernstzunehmende Konkurrenz für metallische<br />
Werkstoffe dar und erobern durch die Erweiterung der Anwendungsgrenzen ständig<br />
neue Einsatzbereiche. Ihre geringe Dichte macht sie für Leichtbauanwendungen interessant.<br />
Durch Einsatz von Faser- und Partikelverstärkungen lassen sich zudem die Eigenschaften<br />
(z.B. Zugfestigkeit, Dehnung, Härte) gezielt einstellen und erreichen Werte ähnlich denen<br />
von metallischen Werkstoffen. In Deutschland wurde im Jahr 2008 ca. 15,3 Millionen Tonnen<br />
Kunststoff [PED08] in folgenden Einsatzgebieten verarbeitet:<br />
125