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LeiKom-Handbuch Produkt Instrumente zur Entwick- lung - IfG

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Vorzüge des Verfahrens („Duktiler Druckguss“, „Schweißbarer Druckguss“) jedoch inzwischen<br />

auch im konventionellen Druckgiessverfahren mit Spezialwerkstoffen erreicht werden<br />

können, und da das Verfahren im Vergleich hierzu höhere Investitions- und Rohmaterialkosten<br />

erfordert, wird heute nur in Einzelfällen Thixocasting in der Serienproduktion betrieben.<br />

Bei den hergestellten Gusstücken handelt es sich um Kraftstoffverteiler, Motorgehäuse, Türrahmenknoten<br />

und Gehäuse für elektronische Geräte aus Aluminium- und Magnesiumlegierungen<br />

[MÜL02, YOU00, HIR09], (Tabelle 6-3). Auch das Thixogießen von Stahl wurde eingehend<br />

untersucht, hier ergeben sich gegenüber dem Schmiedestahl Substitutionspotentiale<br />

insbesondere für dünnwandige Bauteile. Bisher verhindern jedoch noch Probleme hinsichtlich<br />

der Werkzeugstandzeiten und der Gefügequalität die Serienanwendung [HIR09].<br />

Tabelle 6-3: Mechanische Kennwerte in Abhängigkeit vom eingesetzten Gießverfahren<br />

[YOU00]<br />

Die Semi-Solid-Metal-(SSM-)Verfahren gehen auf <strong>Entwick</strong><strong>lung</strong>en des Massachusettes Institute<br />

of Technology (MIT) in den 1970er Jahren <strong>zur</strong>ück und waren ursprünglich für militärische<br />

Anwendungen gedacht, für die besonders hohe Qualitätsansprüche gelten. Während<br />

für das Thixocasting-Verfahren Pressbolzen aus speziellem Vormaterial benötigt werden,<br />

wird beim Rheocasting-Verfahren die Herstel<strong>lung</strong> eines Pressbolzens als Ausgangsmaterial<br />

umgangen. Stattdessen wird der teigige Zustand („Slurry“) des Ausgangsmaterials durch<br />

Abkühlen aus der flüssigen Schmelze eingestellt und anstelle der Pressbolzen portionsweise<br />

in die Füllkammer der Druckgießmaschine überführt, weswegen das Verfahren auch als<br />

„Slurry on-Demand“-Verfahren bezeichnet wird [YOU00]. Wie beim konventionellen<br />

Druckgiess-Prozess sind der Gestaltungsfreiheit in sofern Grenzen gesetzt, als dass sich<br />

Innenkonturen nur durch Einsatz von metallischen Kernen darstellen lassen, solange diese<br />

hinterschneidungsfrei sind. Der Einsatz von Sandkernen <strong>zur</strong> Darstel<strong>lung</strong> komplexer Innenkonturen<br />

mit Hinterschneidungen ist aufgrund der hohen Druckbeaufschlagung nicht möglich.<br />

Versuche zum Einsatz verlorener Kerne im Druckgussverfahren, die in der Vergangenheit<br />

durchgeführt wurden, konnten zwar die technische Machbarkeit des Einsatzes von Maskenund<br />

Salzkernen nachweisen, jedoch scheinen die Probleme hinsichtlich Lagerfähig-<br />

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